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Fassadendetail - Moderne Architektursprache im Bauhausstil © 2008 Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern

ZZMK - das Tor zum Campus

30.09.2008 | Fertigstellung

ZZMK - das Tor zum Campus

30.09.2008 | Fertigstellung

Universitätsmedizin Greifswald, Neubau für das Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ZZMK)

30.09.2008 • Klinikbau
Der landeseigene Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern (BBL M-V) Geschäftsbereich Greifswald, errichtete für 10 Millionen Euro einen Erweiterungsbau für die Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Die alte Zahnklinik war Jahrzehnte in der Innenstadt der Universitäts- und Hansestadt Greifswald in der Rotgerberstraße untergebracht. Das Gebäude erfüllte schon seit einiger Zeit nicht mehr die Anforderungen an ein neues Klinik- und Lehrgebäude.

Städtebauliche Einordung und äußere Gestaltung

Der Neubaukomplex entstand am Standort Walter-Rathenau-Straße/Ecke Rudolf-Petershagen-Allee, in unmittelbarer Nähe des neuen Klinikums der Universitätsmedizin Greifswald (UMG).  Er besticht durch seine moderne Architektursprache und symbolisiert an dieser exponierten Stelle das "Tor" zum Universitäts-Campus am Berthold-Beitz-Platz. Auch die großzügige Vorplatzgestaltung des ZZMK bestimmt diese Eingangssituation.  Das Äußere des Gebäudes ist mit reichlich Glas versehen - damit werden Transparenz und viel Licht zum obersten Gebot. Der kompakte und freistehende Baukörper öffnet sich zur Stadt hin. Die vollflächig verglaste Eingangsfassade erlaubt so Einblicke in den Erschließungs- und Wartebereich. Das Gebäude wirkt hierdurch offen und übersichtlich. Eine großzügige Freitreppe in Kombination mit einer behindertengerechten Rampe betont diese Offenheit des Gebäudes.

Entwurfskonzept – funktionelle Lösung

In einem dreigeschossigen Würfel von ca. 36 x 36 Meter mit einem Innenhof bietet die im Bauhausstil errichtete neue Zahnklinik modernste Behandlungsmöglichkeiten. Sie beherbergt neben einem chirurgischen Bereich, einer Röntgenabteilung und Lehrpraxen ebenso Räume für Kieferorthopädie sowie einen zentralen Hörsaal mit 102 Sitzplätzen. Im Inneren des Gebäudes erfolgt die Entflechtung der Studenten- und Patientenströme, die die Hauptnutzer des neuen Gebäudes sind. Praxis und Lehre sind an einem Ort zusammengeführt und doch strikt voneinander getrennt: Von der Westseite erreichen die Patienten das Gebäude, von der Ostseite die Studierenden. Hier ist auch der zentrale Hörsaal angeordnet.
Im Erdgeschoss sind neben dem Hörsaal und der Patientenaufnahme auch der zentrale Röntgenbereich sowie die Mund-, Kiefer- und Gesichts-Chirurgie (MKG) mit OP- und Behandlungsräumen untergebracht. Im ersten und zweiten Obergeschoss sind die Lehrpraxen mit drei Behandlungsräumen für Assistierende und fünf für Studierende, die Spezialpraxen, die Sterilisation sowie Seminarraum und technische Räume wie Röntgen, Technik und Mundhygiene angeordnet.
Die Lage des Gebäudes auf dem Grundstück sowie die funktionelle Raumanordnung sind so gewählt, dass eine spätere Anbindung an den Altbau der ehemaligen Hals-Nasen-Ohren Klinik (HNO) problemlos möglich sein wird. Hier sollen dann die zum ZZMK dazugehörigen vorklinischen Bereiche, wie z. B. Labore sowie erforderliche Umkleiden und Sozialräume untergebracht werden.

Baukonstruktive Besonderheiten

Das teilunterkellerte Gebäude wurde als konventionelle Stahlbetonskelett-Konstruktion mit Stützen, unterzuglosen Flachdecken und aussteifenden Kernen und Wandscheiben errichtet.  Das Untergeschoss wurde als sogenannte "weiße Wanne" ausgeführt. Geschossdecken aus Beton wurden ebenso, wie aussteifende Wände, teilweise in Sichtbeton-Optik ausgeführt.  Die als Pfosten-Riegel-System ausgebildeten Fassaden variieren zwischen vollflächiger Verglasung an den Ost- und West-Fassaden und geschosshohen Fensterbändern innerhalb einer geschlossenen Fassade aus Paneelen im Bereich der Behandlungsräume. Der Innenausbau für den Bereich der Behandlungsräume erfolgte mit Systemtrennwänden. Bei den als Großraum konzipierten Praxisbereichen mit Funktionsräumen im Kernbereich kamen Gipskarton-Ständerwände zum Einsatz.  Abgehängte Gipskartondecken in bestimmten Bereichen sowie Doppelböden in den Behandlungsräumen gewährleisten die erforderliche Installationsführung. Im Hörsaal sorgen abgehängte Holzpaneele für eine gute Akustik.  Für den erforderlichen Sonnenschutz wurden an der Südfassade außenliegende Lamellen vorgesehen.

"Perfektes Baukunstwerk" ausgezeichnet

Für den Entwurf und die Umsetzung der Neubaumaßnahme des ZZMK wurden die Architekten Heinle, Wischer und Partner aus Berlin gemeinsam mit dem BBL M-V Geschäftsbereich Greifswald als Bauherr mit dem Landesbaupreis 2008 ausgezeichnet.  Aus insgesamt 63 eingereichten Bauwerken wurde diese Baumaßnahme für die Preisvergabe ausgewählt.
Der Preis belegt, dass der BBL M-V als Bauherr seinen Beitrag zum Erhalt und zur Förderung der Baukultur in Mecklenburg-Vorpommern nicht nur auf die Fahne geschrieben hat, sondern durch anspruchsvolle Vorgaben und eine gute und fruchtbringende Zusammenarbeit mit den freiberuflich tätigen Architekten und Ingenieuren auch tatsächlich leistet.

Planungs- und Baudaten Neubau ZZMK für die Universitätsmedizin Greifswald

Bauherr Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch den BBL M-V Geschäftsbereich Greifswald
Gesamtbaukosten 10,1 Millionen Euro
 davon Bauwerkskosten 8,4 Millionen Euro
 davon Honorar 1,4 Millionen Euro
Baubeginn 08/2004
Richtfest 06/2005
Bauende / Übergabe an den Nutzer 12/2006
Hauptnutzfläche HNF 1.438 m²
Nutzfläche NF 1.529 m²
Brutto-Grundfläche BGF 3.921 m²
Bruttorauminhalt BRI 14.798 m³
Architekt Heinle, Wischer und Partner Freie Architekten GbR, Berlin
Tragwerksplanung planbund-Bauplanungsgesellschaft mbH, Neubrandenburg
Planung TGA BLS Energieplan GmbH, Greifswald
Planung Medizintechnik
Stand: 30. September 2008

Lageplan Neubau ZZMK Greifswald

17489 Greifswald, Walther-Rathenau-Straße 42A

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