SBL Neubrandenburg saniert die "Alte Physik" in Greifswald
28.09.2021 • Universität Greifswald
Am 10. September 2021 übernahm das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt (SBL) Neubrandenburg die Federführung über die Sanierung der "Alten Physik". Auf dem Campus Innenstadt in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald wird das SBL das historische Gebäude zur Nutzung für das Forschungszentrum Herrenhäuser herrichten.
Für die Sanierung der "Alten Physik" der Universität Greifswald wird eine Förderung in Höhe von rund 7,9 Millionen Euro aus dem Denkmalschutzfonds des Bundes in Aussicht gestellt. Durch die Universität Greifswald, als Bauherr und Zuwendungsempfänger werden weitere 8,4 Millionen Euro bereitgestellt. Das SBL Neubrandenburg wurde von dem Finanzministerium mit der Planung und Durchführung der Maßnahme beauftragt.
Im Auftrag der Universität Greifswald soll eine Entwurfsunterlage für die Sanierung der "Alten Physik" zur Unterbringung des Forschungszentrum Herrenhäuser aufgestellt und nach dem Zuwendungsbescheid des Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) die Maßnahme umgesetzt werden.
Im Auftrag der Universität Greifswald soll eine Entwurfsunterlage für die Sanierung der "Alten Physik" zur Unterbringung des Forschungszentrum Herrenhäuser aufgestellt und nach dem Zuwendungsbescheid des Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) die Maßnahme umgesetzt werden.
Der Neubau des Physikalischen Institutes in den Jahren 1889 bis 1891 erfolgte in Anlehnung an dem zuvor entstandenen Gebäude, der Augenklinik und des Auditoriengebäudes, dessen Hof nach Westen vom barocken Hauptgebäude der Universität abgeschlossen wird. Daher fügt sich das Institut für Physik in das benachbarte Ensemble von Augenklinik und Auditoriengebäude ein und weist stilistische Anklänge an mittelalterliche Rathäuser und norddeutsche Giebelhäuser in seiner Backstein-Architektur auf. Bei der Gestaltung des späthistorischen Baues orientierte man sich an Formen der hoch- und spätmittelalterlichen Baukultur. Das symmetrisch ausgebildete, zweigeschossige Gebäude auf hohem Sockel steht in der Tradition der norddeutschen Backsteingotik.
Als dominierendes Merkmal des Gebäudes überragt ein aus dem Wänden des Treppenhauses aufgebauter und aus der Mitte des Gebäudes leicht hervortretender Turm. Der Turm schloss ursprünglich oberhalb mit einer von einem Zinnenrand eingefassten Plattform. 1924 erfolgte die Einrichtung einer Sternwarte auf dem Turm, die bis heute für die Öffentlichkeit zugängig ist. Das schlichte Bauwerk weist in der Gestaltung des Turms sowie an den rückwärtigen Giebeln eine reichhaltige, neogotische Formensprache auf.
Das Gebäude auf hohem Sockel folgt einer einfachen Funktionsgliederung. Im südlichen Bereich des Institutes erstreckt sich über zwei Geschosse ein großer Hörsaal. Im Erdgeschoss waren ursprünglich Räume der Mitarbeitenden und Dozenten sowie ein großer Sammlungssaal vorgesehen, im 1. Obergeschoss befanden sich diverse Experimentierzimmer und ein großer Arbeitsraum für Praktikanten.
Eine zweihüftige Erschließung durch einen mittig gelegenen Flur, welcher durch ein Kreuzgradgewölbe mit Gurtbogen überspannt ist, erschließt die Räumlichkeiten vom mittig gelegenen Treppenhaus aus. Rückwärtig macht ein leicht zurücktretender Mittelbau mit neogotischem Giebel das Dachgeschoss über zwei Etagen nutzbar und bot Raum für weitergehenden Institutsbetrieb.
Im Zuge von sichernden, unterhaltenden Maßnahmen am Gebäude wurde bereits in den 1990er Jahren die Dacheindeckung durch rote Ton-Biberschwanzziegel sowie sämtliche Fenster durch moderne Blendrahmen-Fenster mit Sprossenteilung erneuert.
Während der Nutzung des Gebäudes als Institut für Physik wurden jahrzehntelang physikalische Experimente durchgeführt. Bestandteil dieser Experimente war unter anderem die Verwendung von Quecksilberpumpen zur Erzeugung von Vakuum. Diese Verwendung im studentischen Schulbetrieb hat oftmals zu Beschädigungen der Behälter geführt, so dass Quecksilber freigesetzt worden ist. Dieses elementare Quecksilber ist somit in sämtliche horizontale Bauteilkonstruktionen, wie z. B. Fußböden, Decken, etc. gelangt und wurde weiterhin an Wandoberflächen, hinter Türzargen und in Entwässerungs- und Entlüftungsschächten vorgefunden. Aus diesen Gründen ist im gesamten Gebäude im Rahmen umfangreicher Untersuchungen eine Quecksilberproblematik vorhanden, welche in einem Sanierungskonzept zur Schadstoffbeseitigung umfangreich beseitigt werden muss.
Der Zugang zur Sternwarte ist noch über das Treppenhaus möglich. Es konnte so abgedichtet werden, dass die Nutzer und Besucher der Sternwarte nicht gefährdet werden.
Während der Nutzung des Gebäudes als Institut für Physik wurden jahrzehntelang physikalische Experimente durchgeführt. Bestandteil dieser Experimente war unter anderem die Verwendung von Quecksilberpumpen zur Erzeugung von Vakuum. Diese Verwendung im studentischen Schulbetrieb hat oftmals zu Beschädigungen der Behälter geführt, so dass Quecksilber freigesetzt worden ist. Dieses elementare Quecksilber ist somit in sämtliche horizontale Bauteilkonstruktionen, wie z. B. Fußböden, Decken, etc. gelangt und wurde weiterhin an Wandoberflächen, hinter Türzargen und in Entwässerungs- und Entlüftungsschächten vorgefunden. Aus diesen Gründen ist im gesamten Gebäude im Rahmen umfangreicher Untersuchungen eine Quecksilberproblematik vorhanden, welche in einem Sanierungskonzept zur Schadstoffbeseitigung umfangreich beseitigt werden muss.
Der Zugang zur Sternwarte ist noch über das Treppenhaus möglich. Es konnte so abgedichtet werden, dass die Nutzer und Besucher der Sternwarte nicht gefährdet werden.
Lageplan "Alte Physik" der Universität Greifswald
17489 Greifswald, Domstraße 10a