Hochschule Stralsund, Grundsanierung Haus 4
17.03.2010 • Hochschulbau
Seit 1994 liefen die Bauarbeiten zur Grundsanierung von Haus 4, dem Seminargebäude des Fachbereiches Elektrotechnik und Informatik. In 16 Jahren Bautätigkeit wurden verteilt auf vier Bauabschnitte insgesamt 6,3 Millionen Euro bereitgestellt.
Verantwortlich für die Bauprojekte am Haus 4 waren von 1994 bis Ende 2003 das Landesbauamt Greifswald und ab dem Jahr 2004 der Geschäftsbereich Greifswald des landeseigenen Betriebs für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern (BBL M-V). Seit 2020 ist das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt (SBL) Greifswald als fachkundiger Bauherr u. a. für die Bauaufgaben der Hochschule Stralsund zuständig.
Gebäude 4 - die Vorgeschichte
Das Gebäude 4 ist 1952 als militärischer Zweckbau für die Ausbildung von Offizieren der ehemaligen Volksmarine, zum Teil auf Fundamenten ehemaliger Kasernenbauten der Wehrmacht, errichtet und bis 1990 auch als solcher genutzt worden. Nach Gründung der Fachhochschule im Jahre 1991 als Einrichtung des Landes Mecklenburg-Vorpommern (seit März 2017 Hochschule Stralsund) wurde in deren Entwicklungsplanung die Nutzung des Gebäudes für die Lehre und Forschung des Fachbereiches Elektrotechnik und Informatik festgelegt. Dieses Gebäude zählte neben dem Hörsaalkomplex (Haus 5) und einigen Räumen des Hauses 7 zu den einzigen Gebäuden, in dem die Lehre und wissenschaftliche Tätigkeit für alle Studierenden der Fachbereiche sofort beginnen konnte.
Die Bauabschnitte - Kurzabriss
Die Grundsanierung des Hauses 4 erfolgte in vier Bauabschnitten. Begonnen wurde 1993/1994 mit der Instandsetzung des Erdgeschosses einschließlich der Erneuerung aller Fenster im Erdgeschoss. Die Sanierung der Sanitärtrakte bis ins Obergeschoss, die Komplettreparatur des Daches sowie die Dämmung des Drempels erfolgten ebenfalls im Zuge des 1. Bauabschnittes.
Der 2. Bauabschnitt, welcher 1997 bis Anfang 1998 realisiert wurde, beinhaltete neben der Sanierung der kompletten Fassade einschließlich Dämmung und Erneuerung der Fenster im 1. und 2. Obergeschoss auch die Instandsetzung der Treppenhäuser, die behindertengerechte Erschließung sowie die brandschutztechnische Ertüchtigung des Gebäudes.
Im 3. Bauabschnitt von 2006 bis 2008 erfolgte der Einbau von Außenjalousien, die Kellersanierung und die Grundinstandsetzung des 2. und 3. Obergeschosses. Hier wurden Innentüren erneuert, Unterdecken eingebaut und Parkettböden aufgearbeitet. Die Elektro- und Dateninstallation wurde überholt, Hörsäle und Seminarräume erhielten sogenannte Multi-Split-Anlagen für die mechanische Kühlung. Einige Räume wurden mit Steuerungs- und Medientechnik, elektroakustischen Anlagen und Beamern ausgestattet.
Insgesamt waren bis dahin ca. 5,9 Millionen Euro für die große Baumaßnahme Grundinstandsetzung Haus 4 investiert worden, welche mit Beendigung des 3. Bauabschnittes und einer feierlichen Übergabe am 28. März 2008 durch Sebastian Schröder, Staatssekretär im Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung, eigentlich auch ihren Abschluss finden sollte.
Da das Erdgeschoss nach seiner ersten Grundinstandsetzung 1993/1994, bedingt auch durch die nachfolgenden Bauabschnitte 2 und 3, jedoch bereits wieder stark in Mitleidenschaft gezogen war, hatte sich hier erneut ein Bedarf an einer Instandsetzung mit gleichzeitiger Anpassung der Brandmeldeanlage und Aufwertung der Daten- und Elektroinstallation in Höhe von 410.000 Euro ergeben. Im Januar 2009 wurde der Planungsauftrag für die erneute Erdgeschosssanierung im Zuge einer kleinen Baumaßnahme erteilt. Die erforderlichen Bauunterlagen wurden bis Mai 2009 aufgestellt und bereits im Juni die Bauaufträge geschlossen. Die Bauarbeiten des abschließenden, nunmehr 4. Bauabschnittes verliefen dann planmäßig von Juli bis Dezember 2009.
Studienbetrieb trotz Bauarbeiten
Große Herausforderungen an alle Betroffenen ergaben sich aus der Bedingung, dass die uneingeschränkte Aufrechterhaltung des Studienbetriebes stets zu gewährleisten war. So mussten Bauabschnitte nochmals unterteilt und in Teilstücken realisiert werden. Zeitweilige Leerzüge und Umzüge in andere Bereiche waren erforderlich und mussten organisiert werden. Räumliche Einschränkungen für die Studierenden und Lehrkräfte gingen einher mit Einschränkungen im laufenden Baubetrieb. Lärm- und staubintensive Arbeiten mussten zum Teil auf studienfreie Zeiten, d. h. auf Wochenenden, Feierabende und Semesterferien gelegt werden, Prüfungszeiten mussten berücksichtigt werden, um unnötige bzw. unzumutbare Störungen zu vermeiden. All dies wurde letztendlich mit Bravour und gegenseitiger Rücksichtnahme gemeistert.
Planungsdaten Grundsanierung Haus 4, Hochschule Stralsund
Bauherr | Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch den BBL M-V Geschäftsbereich Hochschul- und Klinikbau |
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Bauüberwachung, Projektsteuerung | Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern |
Gesamtbaukosten | ca. 6,3 Mio. Euro |
Bauzeit 1. Bauabschnitt | 05.1994 - 12.1994 |
Bauzeit 2. Bauabschnitt | 01.1997 - 04.1998 |
Bauzeit 3. Bauabschnitt | 09.2006 - 03.2008 |
Bauzeit 4. Bauabschnitt | 07.2009 - 12.2009 |
Bruttorauminhalt BRI | 41.800 m³ |
Hauptnutzfläche HNF | 5.012 m² |
Gebäudeplanung | Bauplanungsbüro Henning Wolgast, Stralsund |
Lageplan Hochschule Stralsund, Haus 4, Fachbereich Elektrotechnik und Informatik
18435 Stralsund, Zur Schwedenschanze 15