Zum Hauptinhalt springen
Logo des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums
Logo des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums
Denkmalgerecht restauriert. Der Schlossgarten ist für 7,4 Millionen Euro wieder erlebbar. Die feierliche Übergabe vom Finanzminister Reinhard Meyer an Neustrelitz  Bürgermeister Andreas Grund fand am 14. August 2019 statt. © 2019 Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern

Barockgarten wiederhergestellt

10.11.2017 | Fertigstellung

Barockgarten wiederhergestellt

10.11.2017 | Fertigstellung

Schlösser und Gärten - Wiederherstellung Schlossgarten Neustrelitz

10.11.2017 • ELER im BBL M-V
Die Europäische Union (EU) unterstützt u. a. die Entwicklung strukturschwacher Regionen auf unserem Kontinent. Damit möchte die Gemeinschaft der 28 Mitgliedsländer unterschiedlich stark bzw. schwach entwickelte Gebiete einander angleichen. Einen Teil dieser Investitionen setzt der landeseigene Betrieb für Bau und Liegenschaften (BBL M-V) in Mecklenburg-Vorpommern um.

Historie

Der Schlosspark Neustrelitz wurde 1731/1732 von Julius Löwe als Barockgarten angelegt und ist in Teilen bis heute erhalten. In den folgenden Jahrhunderten wurde der der Schlosspark wiederholt tiefgreifend umgestaltet, überformt und zu einer mehrteiligen Parkanlage erweitert, zuletzt unter Einbeziehung Peter Joseph Lennés (1798 - 1866). Lenné gestaltete besonders den westlichen Teil des Schlossgartens im Sinne eines Landschaftsparks um.
Die barocke Sichtachse vom ehemaligen Schloss zum Zierker See, der im Stil eines Landschaftsgarten gestaltete Garten mit Hirschtor und Anschluss an den Tiergarten, mit an den Sichtachsenbezügen angeordneten Kleinarchitekturen, eine Reihe von Kopien antiker und klassizistischer Bildwerke, sowie die am östlichen Rand des Parks gelegene Orangerie, vermitteln noch heute ein Bild des Repräsentationswillens damaliger Zeit. Die Sichtachsen hatten als Bezugspunkt die Schlossanlage, die 1945 durch Brandstiftung zerstört wurde.

Ausgangssituation

Alterungsprozesse, mangelnde finanzielle Mittel und Ressourcen ließen den Schlosspark verwildern, die Skulpturen erodierten stark. Unter Zuhilfenahme des Parkpflegewerks und nach Auswertung historischer Luftbilder konnte der Entwurf zur denkmalgerechten Restaurierung des Schlossparks im Bereich des Wegenetzes für die Denkmalpflegerische Zielstellung konkretisiert werden.
Eine Akzentuierung innerhalb einiger Gartenbereiche wurde nicht nur durch einzelne Skulpturen, sondern auch durch Kleinarchitekturen wie Hebetempel und die Gedächtnishalle für die preußische Königin, sowie das direkte Zusammenspiel von Skulptur und Natur wie die sogenannte Götterallee erzielt.

Leistungsumfang

In der ELER-Förderperiode 2007 bis 2013 wurden Teilflächen und der größte Anteil der Skulpturen und Kleinarchitekturen bis auf das Rasenparterre mit seinem Skulpturenschmuck und das Umfeld des Marstalls bearbeitet, die in der nächsten Förderperiode restauriert werden.
Vom BBL M-V beauftragte Restauratoren und Archäologen begleiteten die Planung und Bauausführung.

Der Umfang der Maßnahmen in der Landschaftsplanung beinhaltet folgende Maßnahmen in mehreren Teilbauabschnitten:
  • Herstellung der Wasserversorgung der Brunnenanlagen durch Bohrung von Tiefbrunnen,
  • Tiefbauarbeiten, Bodenersatz - und Wegebauarbeiten nach historischem Vorbild, Abbrucharbeiten und
  • Pflanzarbeiten nach historischem Vorbild, Rodungsarbeiten und Neupflanzungen von Bäumen, Sträuchern und Beeten, sowie Rasenflächen, hier insbesondere Wiederherstellung der Laubengänge, Bepflanzung westliches und östliches Boskett
Der Umfang der Maßnahmen bei den baulichen Anlagen stellt sich wie folgt dar:
  • grundsätzlich: die ikonografische Neuordnung der Skulpturen und Staffagen im Park nach historischem Vorbild,
  • Restaurierung der Brunnen, Skulpturen wie Vasen, Statuen und Kleinarchitekturen, Mauern und Toranlagen, auch deren Neugründung -  Reinigen und Reparaturen zum Teil in der Werkstatt der Restauratoren, Ergänzungen an den Statuen, Erstellung von Abgüssen und Brennen von Terrakotten an den Mauern bis hin zu Mauer-, Putz-, Dachdecker- und Gerüstbauarbeiten.
Hervorzuheben sind besonders die fast schon künstlerischen Arbeiten der Restauratoren an den Zinkgusselementen und Steinskulpturen.

Planungsdaten Schlossgarten Neustrelitz

Bauherr Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch den BBL M-V Geschäftsbereich Schwerin
Fläche 6,6 Hektar
Baubeginn bauliche Anlagen 12.2009
Baubeginn Schlossgarten 05.2011
Bauende und Eröffnung des Parks 2015
Baukosten 4,4 Millionen Euro
 - bauliche Anlagen  1,9 Millionen Euro
 - Schlossgarten  2,5 Millionen Euro
EU-Förderung (ELER) 3,3 Millionen Euro
Planungsbüro bauliche Anlagen Heidelmann und Klingenbiel, Dresden
Planungsbüro Schlossgarten
Stand: November 2017

Schlossgarten Neustrelitz

17235 Neustrelitz, An der Promenade
Logo des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums
Logo des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums
Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete
Förderprojekt:
Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Aufwertung kulturhistorischer Bausubstanz zum Schutz und der Erhaltung des ländlichen Kulturerbes bei Schlössern, Gutsanlagen und Parks
Schlossgarten Neustrelitz - Denkmalgerechte Wiederherstellung
Dieses Projekt ist kofinanziert aus Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern und wird mit Beteiligung des Finanzministeriums Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt

Weitere Artikel in dieser Rubrik