Unfallchirurgie am Universitätsmedizin Greifswald
05.04.2009 • Klinikbau
Nach nur sechs Monaten Bauzeit konnte das nördlich des Klinikums zwischen dem 1. Bauabschnitt und der Pappelallee in Modulbauweise errichtete Gebäude bezogen werden. Seit April 2009 steht der 48-Betten-Container der Greifswalder Universitätsmedizin (UMG) zur Verfügung.
Die UMG wächst stetig und benötigte dringend mehr Betten. Diese Tatsache führte Ende 2008 dazu, dass mit dem Bau eines eingeschossigen Containeranbaus für Zwei-Betten-Stationen in unmittelbarem Anschluss an den bestehenden Neubau der UMG begonnen wurde. Vor allem die Aussicht auf schnelle Realisierung innerhalb kürzester Zeit brachte die Entscheidung für diese zunächst als Interimslösung angedachte Variante, deren voraussichtliche Nutzungszeit auf ca. zehn Jahre begrenzt sein sollte.
Mit finanziellen Mitteln der UMG und unter Regie des Betriebes für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern entstand ein Fertiggebäude aus 23 Modulen. Hier können nun insgesamt 48 Betten zusätzlich, vornehmlich durch die Unfallchirurgie, genutzt werden.
Dank der fast 100-prozentigen Vorfertigung der Module konnte diese logistische Meisterleistung in so kurzer Zeit erbracht werden - trotz bzw. auch während der Wintermonate. Vor Beginn der Montage waren die Zufahrtswege an die neue Situation anzupassen. Streifenfundamente für die Gründung der jeweils 16 m langen und 25 Tonnen schweren Module mussten errichtet werden. Bei der eigentlichen Montage unter erschwerten Bedingungen stellten die Bauleute ihr Können unter Beweis. Der in unmittelbarer Nähe vorhandene Gebäude- und Baumbestand war zu berücksichtigen, die Arbeitsabläufe auf der Baustelle, Kranstandort und -höhe waren mit der benachbarten Luftrettung abzustimmen, um den reibungslosen Flugverkehr der Rettungshubschrauber nicht zu gefährden.
Bei dem schlüsselfertigen Montagebau handelt es sich um einen eingeschossigen, U-förmigen Baukörper mit Flachdach in einer Größe von ca. 42 m Länge, 36 (32) m Breite und 3,6 m Höhe, dessen Abmessungen und Struktur zum Teil aus den Abmaßen der vorgefertigten Module resultieren.
Äußerlich passt sich der Anbau durch die schlichte Gestaltung der Fassade mit Ziegel-Verblendmauerwerk perfekt an die vorhandenen Gebäude der UMG an. Er wirkt so als ein Teil des Klinikums und ist als Container-Lösung nicht mehr zu erkennen.Die Anbindung an das bestehende Bettenhaus erfolgt über einen ca. 20 m langen verglasten Verbindungsgang. Nicht nur direkte und kurze Wege für Personal und Patienten, sondern auch die Ver- und Entsorgung über die bestehende Anlage zum automatischen Warentransport (AWT) können so sichergestellt werden.
Neben den 24 Krankenzimmern mit jeweils zwei Betten beinhaltet der Anbau auch die für den jeweiligen Stationsbetrieb erforderlichen Untersuchungs-, Behandlungs- und Therapieräume, Funktionsräume für pflegerische Tätigkeiten, Büroräume sowie Aufenthalts- und Sozialräume.
Planungs- und Baudaten 48-Betten Container der Universitätsmedizin Greifswald
Bauherr | Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch den BBL M-V Geschäftsbereich Greifswald |
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Baubeginn | 10.2008 |
Bauende / Übergabe | 03.2009 |
Gesamtbaukosten | ca. 3,4 Mio. Euro |
  davon Bauwerkskosten KG 300 + 400 | ca. 2,8 Mio. Euro |
  davon Honorar KG 700 | ca. 0,3 Mio. Euro |
Hauptnutzfläche HNF | 714 m² |
Nutzfläche NF | 808 m² |
Brutto-Grundfläche BGF | 1.335 m² |
Bruttorauminhalt BRI | 5.874 m³ |
Generalplaner | Schnittger Planungsgesellschaft mbH, Stralsund |
Lageplan 48-Betten-Container
17475 Greifswald, Ferdinand-Sauerbruch-Straße