Neubau Unterkunftsgebäude in der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne in Hagenow
26.08.2022 • Bundesbau
In der Bundeswehrliegenschaft Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne Hagenow entstand seit Juni 2017 in Verantwortung des Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamtes Schwerin (SBL) ein Unterkunftsgebäude. Dieses ist im März 2021 übergeben worden.
Städtebaulicher Ansatz
Das neue Unterkunftsgebäude bildet den Abschluss eines Komplexes aus gleichmäßig ausgerichteten Gebäuden mit jeweils fünf Geschossen. Um die eindeutige Zugehörigkeit zu den bestehenden Gebäuden der Kaserne zu erreichen, wurden Grundfläche und Anzahl der Geschosse des abzubrechenden Unterkunftsgebäudes für den Neubau übernommen.
Der neue Haupteingang befindet sich gut sichtbar von der Hauptstraße der Liegenschaft an der südöstlichen Ecke des Gebäudes und bildet damit den Auftakt des Neubaus. Haupt- und Nebeneingang werden nach außen deutlich durch Rücksprünge wahrgenommen.
Zur Steigerung der Attraktivität der Unterkünfte wurde 2014 ein zeitgemäßer, weiterentwickelter, einheitlicher Standard für Unterkünfte eingeführt, der mit dem Unterkunftsgebäude in der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne umgesetzt wurde. Dieser Standard sieht u. a. vor, dass künftig jeder Stube ein eigenes Bad (Dusche) zugeordnet wird. Damit wird nicht nur einer modernen, die Privatsphäre respektierenden Unterbringung Rechnung getragen, sondern auch die Flexibilität in der Nutzung der Kapazitäten der Unterkünfte erhöht.
Funktionalität
Durch die Ausführung als Gebäude mit fünf Geschossen ist es möglich, innen aufgelockerte Bereiche zu schaffen, die viel Tageslicht in die Flure leiten. So ist die Teeküche in allen Etagen mit einer vorgelagerten Loggia in der Mitte des Gebäudes sehr transparent hergestellt worden. Auf diese Weise wurde eine hohe Aufenthaltsqualität erreicht und der Flur zusätzlich belichtet. Die zwei Treppenhäuser sowie die Fenster in den Giebeln lassen ebenfalls viel Tageslicht in die Flure. Spätestens nach max. 20 m "Dunkelflur" hat man Sichtkontakt nach außen.
Alle Funktionsräume die nicht für "Stuben" genutzt werden, befinden sich im Erdgeschoss nahe des Haupteinganges. Eine zentrale Lüftungsanlage ist im Dachraum des Satteldaches untergebracht.
Bei der Aufteilung der Wohneinheiten wurde eine kompakte, innenseitige Anordnung der dazwischenliegenden Bäder gewählt, um für die Aufenthaltsbereiche eine größtmögliche Bewegungs- und Belichtungsfläche zu erzielen.
Alle Funktionsräume die nicht für "Stuben" genutzt werden, befinden sich im Erdgeschoss nahe des Haupteinganges. Eine zentrale Lüftungsanlage ist im Dachraum des Satteldaches untergebracht.
Bei der Aufteilung der Wohneinheiten wurde eine kompakte, innenseitige Anordnung der dazwischenliegenden Bäder gewählt, um für die Aufenthaltsbereiche eine größtmögliche Bewegungs- und Belichtungsfläche zu erzielen.
Fassaden
Die Fassaden sind wie bei den bestehenden Unterkunftsgebäuden in Sockelzonen und aufgehende Zonen unterteilt. Die Fassade im Erdgeschoss erhielt eine Verkleidung aus verputztem Porenbeton in fast weißer Optik. Die Fenster des Erdgeschosses wurden mit Brüstung ausgebildet und damit optimal nach außen abgeschirmt. Die aufgehenden Geschosse erhielten ein "Kleid" aus großformatigen, vertikal strukturierten Tonziegelplatten. Die Fenster bekamen im Gegensatz zum Erdgeschoss eine reduzierte Höhe der Brüstung von 30 cm. Die Fenster der vier Obergeschosse erhielten einen Rahmen aus farbigen, Holz nachempfundenen HPL-Platten (High-Pressure-Laminate). Dadurch ergibt sich eine strenge vertikale Struktur der Fassade. Das Satteldach wurde mit vertikal strukturiertem Trapezblech eingedeckt.
Um die Rücksprünge der Eingänge hervorzuheben, erhielten diese ebenfalls eine Verkleidung aus den gleichen farbigen HPL-Platten in Holzoptik.
Baukonstruktion
Als Gründung des Gebäudes kam entsprechend den statischen Erfordernissen eine Bodenplatte auf Streifenfundamenten zur Ausführung. Um eine hohe Flexibilität und dabei ein sehr wirtschaftliches System zu erreichen, wurde eine Bauweise mit tragenden Außen- und Flurwänden in Mauerwerk gewählt. Decken wurden als zweiseitig gespannte Flachdecken in Stahlbeton ausgebildet. Die maximale Spannweite beträgt 4,90 m von den Flur- zu den Außenwänden.
Das Satteldach wurde als Sparrenkonstruktion ausgeführt.
Verwendete Materialien
Als Material für die Fassade kamen Platten aus Tonziegeln und Sichtbeton mit glatten Oberflächen zum Einsatz. Diese Bauteile sind wartungsfrei, robust und sehr langlebig. Fenster wurden aus Aluminium ausgeführt, diese sind langfristig vor der Witterung geschützt.
Die Wände der Flure wurden in robustem Sichtbeton, die Fußböden der Flure in Linoleum und die der Treppenhäuser in Feinsteinzeug ausgeführt. Die Unterseiten der Decken erhielten für eine bessere Akustik in den Fluren Elemente für den Schallschutz.
Die Zimmer wurden mit einem hellen Anstrich auf den geputzten Oberflächen der Wände und mit farbigem Linoleum als Fußboden versehen. Die Bäder wurden an Wand und Boden gefliest.
Die Wände der Flure wurden in robustem Sichtbeton, die Fußböden der Flure in Linoleum und die der Treppenhäuser in Feinsteinzeug ausgeführt. Die Unterseiten der Decken erhielten für eine bessere Akustik in den Fluren Elemente für den Schallschutz.
Die Zimmer wurden mit einem hellen Anstrich auf den geputzten Oberflächen der Wände und mit farbigem Linoleum als Fußboden versehen. Die Bäder wurden an Wand und Boden gefliest.
Nachhaltigkeit
Laut Planungsauftrag war der Leitfaden Nachhaltiges Bauen in der Bundeswehr sinngemäß anzuwenden.
Neben dem Einsatz von regenerativen Energien wurde bei der Auswahl der Materialien auf Langlebigkeit und Robustheit großen Wert gelegt. Die Fassaden haben glatte Oberflächen und sind dauerhaft. Durch die vertikale Ausführung der Elemente ergibt sich ein großer "Selbstreinigungseffekt". Die Zimmer erhielten einen außen liegenden Sonnenschutz und wurden freundlich und wohnlich ausgestattet, um dadurch eine größtmögliche Behaglichkeit zu erzielen.
Grundsatz der Planung war, die verwendeten Materialien leicht recyceln zu können. Die flexible Bauweise ermöglichte es außerdem, spätere Umbauten oder Änderungen der Nutzung mit nur geringem Aufwand umzusetzen. Es würde sich zum Beispiel die Möglichkeit ergeben, neben einzelnen Büros, auch Büros für Gruppen oder Lehr- und Ausbildungsräume zu schaffen. Dies wäre in jeder Etage möglich.
Neben dem Einsatz von regenerativen Energien wurde bei der Auswahl der Materialien auf Langlebigkeit und Robustheit großen Wert gelegt. Die Fassaden haben glatte Oberflächen und sind dauerhaft. Durch die vertikale Ausführung der Elemente ergibt sich ein großer "Selbstreinigungseffekt". Die Zimmer erhielten einen außen liegenden Sonnenschutz und wurden freundlich und wohnlich ausgestattet, um dadurch eine größtmögliche Behaglichkeit zu erzielen.
Grundsatz der Planung war, die verwendeten Materialien leicht recyceln zu können. Die flexible Bauweise ermöglichte es außerdem, spätere Umbauten oder Änderungen der Nutzung mit nur geringem Aufwand umzusetzen. Es würde sich zum Beispiel die Möglichkeit ergeben, neben einzelnen Büros, auch Büros für Gruppen oder Lehr- und Ausbildungsräume zu schaffen. Dies wäre in jeder Etage möglich.
Planungsdaten Unterkunftsgebäude Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne Hagenow
Baubeginn | 06/2017 |
---|---|
Bauende | 10/2020 |
Bauübergabe | 03/2021 |
Nutzfläche | 2.500 m² |
Bruttorauminhalt | 14.315 m³ |
genehmigte Kosten Bau | 8,2 Millionen Euro |
genehmigte Kosten Honorare | 1,6 Millionen Euro |
Gebäude- und Brandschutzplanung | MHB Planungs- & Ingenieurgesellschaft mbH, Rostock |
Tragwerksplanung | Ingenieurbüro Horn + Horn, Neumünster |
Technische Ausrüstung | B.A.C. Bau- und Anlagenconsult Dr. Barleben GmbH, Leipzig |
Tiefbau/ Außenanlagen | Ingenieurbüro BAUWAS, Raben Steinfeld |
Oberbauleitung | SBL Schwerin |
Anteil regionaler Firmen | ca. 50 Prozent |
Standort Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne Hagenow
19230 Hagenow, Sieben Eichen 6