Neubau Labor- und Praktikumsgebäude (LPG) für Pharmazie und Biologie an der Universität Greifswald
14.07.2015 • EFRE im BBL M-V
Mit der Fertigstellung des 2. Bauabschnitts LPG im September 2014 wurde das im November 2011 übergebene Forschungszentrum für Pharmakologie, Pharmazie und experimentelle Therapie - Center of Drug Absorption and Transport (C_DAT) - komplettiert, welches den 1. Bauabschnitt darstellte. Damit sind sowohl die baulichen Voraussetzungen als auch die räumliche Nähe zahlreicher Arbeitsgruppen geschaffen worden, die für Lehre und Forschung erhebliche Verbesserungen sowie eine Reihe neuer Kooperationsmöglichkeiten und Synergieeffekte entstehen lassen.
Die Arbeits- und Forschungsbedingungen früher
Die Laborräume der Pharmazie waren bis zur Zusammenführung im Neubau LPG an fünf Standorten und auf insgesamt acht Gebäude, die Laborräume der Zoologie an drei räumlich voneinander getrennten Standorten innerhalb des Stadtgebietes verteilt. Sowohl für die Kooperation innerhalb der Fachbereiche als auch für die interdisziplinäre und noch mehr für die Fakultäten übergreifende Zusammenarbeit stellte dies ein erhebliches Hindernis dar.
Die Möglichkeiten einer Optimierung und Modernisierung der Labore, die sich von ihrer räumlichen Konzeption und Installation her auf dem Stand der 1950er Jahre befanden, waren durch deren Lage, Größe, Zuschnitt, Struktur, baulichen Zustand und Ausstattung objektiv begrenzt. Die Gebäude und Räume entsprachen in keiner Weise mehr den aktuellen Erfordernissen, ebenso erfüllten die arbeits- und sicherheitstechnischen Standards der meisten Räume nicht mehr die Anforderungen an eine effiziente und zeitgemäße Forschung.
Standort - Städtebauliches Konzept
Der Neubau des LPG (2. Bauabschnitt) wurde am selben Standort, wie das C_DAT (1. Bauabschnitt) errichtet. Die städtebauliche Einordnung beider Bauabschnitte auf dem Universitätscampus am Berthold-Beitz-Platz erfolgte entsprechend den Vorgaben des Masterplanes auf dem Baufeld zwischen Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße und Felix-Hausdorff-Straße, westlich der ab 1959 gebauten Alten Institute. Beide Gebäude bilden eine in sich geschlossene, überwiegend dreigeschossige Blockrandbebauung mit Innenhof, die das Baufeld nun vollständig ausfüllt.
Bauwerksgeometrie
Der orthogonale, L-förmige Baukörper schließt mit seinem viergeschossigen Nordflügel (Bauteil D) und dem dreigeschossigen rechtwinkligen Ostflügel (Bauteil E), die sich entlang der vorhandenen Erschließungsstraßen erstrecken, an den bestehenden, ebenfalls L-förmigen Neubau des Forschungszentrums (C_DAT) an.
Das Gebäude ist nicht unterkellert. Zurückgesetzte Technikzentralen auf den mit umlaufender Attika ausgebildeten Flachdachkonstruktionen bilden eine vierte bzw. fünfte Geschossebene.
Eine gläserne Brücke an der Ostseite von Bauteil E überspannt die Straße und gewährleistet die Anbindung an den benachbarten Instituts-Altbau im zweiten Obergeschoss.
Das Entwurfskonzept - funktionale und technische Besonderheiten
Das LPG zeichnet sich, ebenso wie der 1. Bauabschnitt, durch eine klare Grundrissstruktur aus. Dabei ist das nördliche Bauteil D über alle Geschosse als Anlage mit Mittelflur und beidseitig angrenzenden Räumen ausgebildet. Das östlich anschließende Bauteil E ist mit zum Innenhof liegendem und vollflächig verglastem Flur angelegt, von dem aus die nur einseitig angrenzenden Räume erschlossen werden.
Im Erdgeschoss sind für die Bereiche Tierpsychologie und Pharmazie Räume der Lehre, wie z. B. Kursräume, zwei Praktikumsräume mit je 26 bzw. 53 Plätzen mit dazugehörigen Funktions-, Lager- und Verteilerräumen sowie Sozialräume untergebracht.
In den darüber liegenden Geschossen sind überwiegend Labore, Räume mit experimentellen Arbeitsplätzen, Auswerteräume, Geräteservice-/Gerätelagerräume und andere diverse Funktionsräume, wie z. B. sterilen Räumen, Dunkelraum, Mikroskopie, Klimakammern, Raum mit Waagen sowie Sozialräume angeordnet. Folgende Bereiche sind hier angesiedelt: im ersten Obergeschoss die Pharmazeutische Biologie, die Physiologie und Biochemie der Tiere sowie die Allgemeine Angewandte Zoologie, im zweiten Obergeschoss die Bereiche Pharmazeutisch Medizinische Chemie, Analytik sowie Klinische Pharmazie und im dritten Obergeschoss die Bereiche Zytologie/Evolutionsbiologie, Mikrobielle Ökologie und Forschungsverfügung.
Auf den Flachdächern sind als zurückgesetztes drittes bzw. viertes Obergeschoss die Technikzentralen platziert.
Die fußläufige Erschließung des Gebäudes ist über den Haupteingang und das Foyer des Forschungszentrums C_DAT möglich. Die technische Erschließung erfolgt im Wesentlichen ebenfalls aus dem 1. Bauabschnitt, in dem die zentrale Betriebstechnik mit Errichtung des 1. Bauabschnittes bereits vorgerüstet worden war.
Im Erdgeschoss sind für die Bereiche Tierpsychologie und Pharmazie Räume der Lehre, wie z. B. Kursräume, zwei Praktikumsräume mit je 26 bzw. 53 Plätzen mit dazugehörigen Funktions-, Lager- und Verteilerräumen sowie Sozialräume untergebracht.
In den darüber liegenden Geschossen sind überwiegend Labore, Räume mit experimentellen Arbeitsplätzen, Auswerteräume, Geräteservice-/Gerätelagerräume und andere diverse Funktionsräume, wie z. B. sterilen Räumen, Dunkelraum, Mikroskopie, Klimakammern, Raum mit Waagen sowie Sozialräume angeordnet. Folgende Bereiche sind hier angesiedelt: im ersten Obergeschoss die Pharmazeutische Biologie, die Physiologie und Biochemie der Tiere sowie die Allgemeine Angewandte Zoologie, im zweiten Obergeschoss die Bereiche Pharmazeutisch Medizinische Chemie, Analytik sowie Klinische Pharmazie und im dritten Obergeschoss die Bereiche Zytologie/Evolutionsbiologie, Mikrobielle Ökologie und Forschungsverfügung.
Auf den Flachdächern sind als zurückgesetztes drittes bzw. viertes Obergeschoss die Technikzentralen platziert.
Die fußläufige Erschließung des Gebäudes ist über den Haupteingang und das Foyer des Forschungszentrums C_DAT möglich. Die technische Erschließung erfolgt im Wesentlichen ebenfalls aus dem 1. Bauabschnitt, in dem die zentrale Betriebstechnik mit Errichtung des 1. Bauabschnittes bereits vorgerüstet worden war.
Die äußere Gestaltung
Das Erscheinungsbild des LPG orientiert sich hinsichtlich Materialien, Farb- und Formgebung sowie Fassadengliederung konsequent am Forschungszentrum und lässt beide Bauabschnitte architektonisch zu einem einheitlichen Gesamtbaukörper verschmelzen. Prägendes Gestaltungsmerkmal ist auch hier die aus gelben Keramikplatten bestehende Vorhangfassade mit horizontalen dunkelgrauen Fensterbändern. Im Innenhof lockert eine sich über die drei Geschosse des Bauteils E erstreckende Glasfassade mit feststehenden horizontalen Sonnenschutzlamellen die Homogenität des Gesamtensembles auf und versorgt zugleich den dahinterliegenden Flur mit natürlichem Tageslicht.
An der Ostseite sind beide Bauabschnitte über einen zweigeschossigen gläsernen Gang miteinander verbunden, der sich über das erste und zweite Obergeschoss erstreckt. Der Rücksprung dieses Verbinders lockert auch hier die Fassade auf, betont die darunterliegende Durchfahrt zum Innenhof und lädt gleichzeitig zum Betreten und Entdecken dieses gestalteten Aufenthaltsbereiches im Freien ein.
An der Ostseite sind beide Bauabschnitte über einen zweigeschossigen gläsernen Gang miteinander verbunden, der sich über das erste und zweite Obergeschoss erstreckt. Der Rücksprung dieses Verbinders lockert auch hier die Fassade auf, betont die darunterliegende Durchfahrt zum Innenhof und lädt gleichzeitig zum Betreten und Entdecken dieses gestalteten Aufenthaltsbereiches im Freien ein.
Kunst und Wissenschaft
Im Ergebnis eines nichtoffenen, beide Bauabschnitte einbeziehenden Wettbewerbs "Kunst am Bau", der eine künstlerische Gestaltung des Innenhofes zur Aufgabe hatte, wurde die konzeptionelle und über einen Zeitraum von zehn Jahren temporär angelegte Arbeit "Spielen und Forschen" der Berliner Künstlerin Veronike Hinsberg realisiert. Basis für dieses Kunstobjekt ist ein Sitz-Podest, das für die Gestaltung des Innenhofes geplant und ausgeführt wurde. In die 2,5 x 2,5 Meter große Holzfläche des Podestes wurden zwei Metallschalen mit einem Durchmesser von je 80 Zentimeter bündig eingelassen, von denen eine Schale zeitweilig (z. B. bei Tagungen, Symposien oder auch im täglichen Lehrbetrieb) mit roten Glasmurmeln gefüllt werden soll. Die leer bleibende Vertiefung ist zum Spielen gedacht. Nach und nach werden alle Kugeln verschwunden sein. Sobald der Vorrat aufgebraucht sein wird - angedacht war ein Gesamtvorrat von 8.000 Kugeln, ca. 800 Stück pro Jahr - werden die Metallvertiefungen entfernt und die Holzfläche des Sitzdecks erneuert.
Die spielerische Benutzung, Verteilung, der Transport und die Absorption der Kugeln durch die Benutzer lassen interessante Bezüge zur Arbeit des Institutes erkennen, bei der die Verteilung und der Transport von Wirkstoffen im menschlichen Körper im Mittelpunkt der Forschung am C_DAT stehen.
Die Finanzierung des Wettbewerbs, der künstlerischen Leistung und des eigentlichen Kunstobjektes war nicht Bestandteil dieser Baumaßnahme Neubau LPG, sondern erfolgte innerhalb des 1. Bauabschnittes Neubau Forschungszentrum C_DAT.
Die spielerische Benutzung, Verteilung, der Transport und die Absorption der Kugeln durch die Benutzer lassen interessante Bezüge zur Arbeit des Institutes erkennen, bei der die Verteilung und der Transport von Wirkstoffen im menschlichen Körper im Mittelpunkt der Forschung am C_DAT stehen.
Die Finanzierung des Wettbewerbs, der künstlerischen Leistung und des eigentlichen Kunstobjektes war nicht Bestandteil dieser Baumaßnahme Neubau LPG, sondern erfolgte innerhalb des 1. Bauabschnittes Neubau Forschungszentrum C_DAT.
Die wichtigsten Eckdaten - Neubau LPG
Planungsauftrag zur Erstellung der Entscheidungsunterlage (ES-Bau) | 05/2007 |
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Abschluss des EU-weiten VOF-Verhandlungsverfahrens für Planungsleistungen Architektur, Haustechnik und Tragwerksplanung (für die Gesamtmaßnahme 1. + 2. Bauabschnitt) | 09/2007 |
Haushaltsrechtliche Anerkennung der ES-Bau / Planungsauftrag zur Erstellung der EW-Bau | 05/2010 |
Genehmigung der EW-Bau | 07/2011 |
Planungsdaten 2. Bauabschnitt - Neubau LPG
Bauherr | Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch den BBL M-V Geschäftsbereich Hochschul- und Klinikbau |
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Gesamtbaukosten GBK | ca. 15.4 Mio. € (darin enthalten sind ca. 2,1 Mio. € Honorarkosten) |
davon förderfähige GBK | ca. 15,1 Mio. € (mit 9,89 % EFRE-Förderung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung) |
davon EFRE-Fördersumme | ca. 1,5 Mio. € |
Baubeginn | 05.2012 |
Richtfest | 03.2013 |
Bauende und Technische Übergabe | 09.2014 |
Feierliche Einweihung | 02.2015 |
Brutto-Geschoßfläche | 5.039 m² |
Gesamtnutzfläche | 2.653 m² |
Hauptnutzfläche NF 1-6 | 2.567 m² |
Architekt | mhb Planungs- und Ingenieurgesellschaft mbH, Rostock |
Haustechnik | ARGE INROS LACKNER, Rostock / IFG, Leipzig |
Tragwerksplanung | Wetzel & von Seht, Hamburg |
Forschungszentrum C_DAT und Labor- und Praktikumsgebäude LPG
Neubau eines Labor- und Praktikumsgebäudes für die Universität Greifswald
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Investitionen in Ihre Zukunft
Förderprojekt:
Förderung der Forschungskompetenzen an Hochschulen
Universität Greifswald - Neubau Labor- und Praktikumsgebäude, Institut für Pharmazie und Institut für Biologie
Dieses Projekt ist kofinanziert aus Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern und wird
mit Beteiligung des Finanzministeriums Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt