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Logo des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung
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Die Fassade ist inspiriert vom Bild einer Kupferspule © J.Rott

Kupferspule auf dem Campus

20.07.2023 | Fertigstellung

Kupferspule auf dem Campus

20.07.2023 | Fertigstellung

Neubau E-Technikum für die Universität Rostock komplettiert den Südstadt-Campus

20.07.2023 • EFRE im SBL M-V
Der Campus Südstadt wächst. Auf Baufeld N7b ist ein Neubau für die Fakultät Elektrotechnik entstanden. Am Freitag den 9. September 2022 übergab das für das Bauprojekt verantwortliche Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt (SBL) Rostock das E-Technikum an die Universität Rostock.
Die Planung der E-Technik begann bereits 2017 als Eigenplanung (Entscheidungsunterlage ES-Bau) im SBL Rostock und wurde dann vom Architekturbüro SEHW aus Berlin in den weiteren Leistungsphasen fortgesetzt. Von Anfang an Stand das Projekt unter erheblichem Kostendruck, so wurde bereits in der Planung auf zahlreiche Abhangdecken oder klassifizierten Sichtbeton verzichtet. Den Prinzipien des Nachhaltigen Bauens folgte das SBL Rostock bei der Umsetzung des Bauprojektes.

Das Raumprogramm

Das Baufeld N7 befindet sich südlich der Campusachse zentral auf dem Campus und grenzt im Süden an die Albert-Einstein-Straße.  Der Neubau wurde dem Masterplan folgend in viergeschossiger Bauweise mit einer Technikzentrale als zurückgesetztes  Staffelgeschoss errichtet und ordnet sich der Leitidee des Gesamtensembles auf dem Campus unter.
Aus der Idee des Aufgabenfeldes der Institute für Elektrotechnik entwickelte sich als gestalterischer Ansatz der Fassade das Bild einer Kupferspule. Es soll auf  abstrakte Weise die elektrotechnische Ausrichtung des Institutes abstrahiert sichtbar machen.
In der Horizontalen wickeln sich kupferfarbene Fassadenbänder  um den gesamten Baukörper, die Ecken des Gebäudes sind abgerundet.  Zur Wahrung der Funktionalität sind horizontale Fensterbänder in die Fassade eingeschnitten.  Ein Rücksprung im Erdgeschoss betont den Eingang, zusammen mit dem zurückgesetzten Hörsaal bildet sich zur Campusachse ein befestigter Vorbereich.
Der Anbau für den Hörsaal schließt sich  eingeschossig an den Baukörper an, bricht jedoch aus dem ruhigen Riegel aus. Entsprechend seiner Sondernutzung und Sonderform ist dieser gestalterisch vom  Hauptbaukörper differenziert.

Mit der Übergabe ist ein weiterer Baustein auf dem Südstadtcampus vollendet

Neben Schneefall und Dauerfrost im Winter 2021 prägte die Corona-Pandemie auch die Umsetzung dieser Baumaßnahme: Lieferketten wurden unterbrochen, dringend erforderliche Baustoffe kamen nicht auf die Baustelle, Handwerker und Bauarbeiter waren selbst erkrankt, durften nicht einreisen oder hatten eigene Kinder zu betreuen. Dies hatte einige Auswirkungen auf den Übergabetermin sowie die Baukosten.
Als verantwortlicher Bauherr hat das SBL Rostock das Bauprojekt jedoch weitergeführt und zur Übergabe geführt. Die Bedingungen für Forschung und Lehre verbessern sich damit in einem weiteren markanten Gebäude auf dem Südstadt-Campus der Universität.
Die grundlegende Struktur des E-Technikums ermöglicht leichte Orientierung. Ausgehend vom zentralen Foyer am Campusboulevard führt ein zentraler Treppenraum bzw. der Aufzug in die oberen Etagen. Diese sind zweigeteilt, horizontal über einen Mittelgang erschlossen. Vom Mittelgang gehen östlich Labore und Seminarräume ab, westlich sind die Büros der Fakultät verortet.
Verbaut wurden langlebige und robuste Materialien, eher raues und grobes wurde mit edlen Materialien in einem anspruchsvollen Materialmix akzentuiert. Das Bauvorhaben übergab das SBL Rostock im September 2022 an die Universität Rostock - der Betrieb für Forschung und Lehre kann beginnen.

Erneuerbare Energien/ Energieeffizienz

Die wärmetechnische Versorgung des E-Technikums erfolgt über ein bestehendes Nahwärmenetz und speist sich aus zertifizierter Fernwärme der Stadtwerke Rostock. Ein Erlass des Finanzministeriums vom 5. Mai 2022 hinsichtlich der Energieeffizienzfestlegungen für Landesbaumaßnahmen konnte aufgrund des Baufortschritts leider nicht mehr in dieses Bauprojekt einfließen. Dennoch unterschreitet das Gebäude mit seinem primären Bedarf an Energie pro Jahr von 81,7 kWh / (m²×a) den seinerzeitigen Anforderungswert nach der zum Zeitpunkt der Baugenehmigung gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV) 2013 um 23 Prozent. Vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise wurde zudem eine Teilfläche des Daches mit Photovoltaik ausgerüstet, mit einer Leistung von 35 kWp.

Landesbaupreis

Das Architekturbüro SEHW aus Berlin, welche als Objektplaner die Ausführungsplanung für das SBL Rostock übernahm, hatte sich mit seinem Entwurf für das Bauprojekt E-Technikum um den Landesbaupreis MV 2022 beworben.
Aus der Idee des Aufgabenfeldes der Institute für Elektrotechnik entwickelte sich als gestalterischer Ansatz der Fassade das Bild einer Kupferspule. Es soll auf abstrakte Weise die elektrotechnische Ausrichtung des Institutes sichtbar gemacht werden. In der Horizontalen wickeln sich kupferfarbene Fassadenbänder um den gesamten Gebäudekörper. Die Gebäudeecken sind abgerundet. Hervorzuheben ist das Farb- und Material-Konzept der Fassade. Der Neubau für das Institut für Elektrotechnik auf dem Campus Südstadt der Universität Rostock schaffte es dann beim Landesbaupreis MV 2022 auf die Shortlist und hier in die dritte und letzte Wertungsrunde.

Kunst am Bau

Auf einer bereits definierten Freifläche des Südstadtcampus der Universität Rostock soll ein Kunst-am-Bau Wettbewerb realisiert werden. Ziel der Kunst wird es sein, mit einem eigenständigen Beitrag im Außenraum, eine identitätsstiftende Wirkung für den Standort zu entfalten. Gewünscht sind Konzepte die Bezug auf die Naturwissenschaften nehmen, dabei ist die Art und Materialität der Kunst unter Berücksichtigung örtlicher Gegebenheiten frei wählbar.  Den Wettbewerb führt das SBL Rostock als einstufigen, nichtoffenen Kunst-am-Bau-Wettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren durch.

Die Investition des Landes M-V und die Förderung der EU

Das Land Mecklenburg-Vorpommern investiert mit Unterstützung der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 10,1 Millionen Euro in den Neubau. Damit wird das EFRE-Förderziel "Forschungs- und Innovationskompetenzen an Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen" verfolgt und mit der geplanten Fertigstellung im kommenden Jahr umgesetzt. Das Bauprojekt setzt das SBL Rostock um.

Eckdaten Bauprojekt E-Technikum für die Universität Rostock

Bauherr Land Mecklenburg-Vorpommern, Staatliches Bau- und Liegenschaftsamt Rostock
Gesamtbaukosten 10,1 Millionen Euro
Anteil EU-Förderung 6,7 Millionen Euro
Baubeginn 07.2019
Richtfest 03.2020
geplantes Bauende 06.2021
technische Übergabe 06.2021
Hauptnutzfläche 2.242 m²
Bruttorauminhalt 16.637 m³
beauftragte Architekten
Stand: 13. Februar 2020

Baufeld E-Technikum, Universität Rostock

Online: 23.03.2023
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Investition in Wachstum und Beschäftigung
Förderprojekt:
Förderung der Forschungs- und Innovationskompetenzen an Hochschulen
Universität Rostock - Neubau E-Technikum
Dieses Projekt ist kofinanziert aus Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern und wird mit Beteiligung des Finanzministeriums Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt

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