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Backsteinklinker der Fassade. Im Hintergrund ist ein Teil der Fassade des Neubaus E-Technikum zu sehen. © 2022 Christian Hoffmann (SBL-MV, Finanzministerium M-V)

Neues Institutsgebäude

13.07.2022 | Fertigstellung

Neues Institutsgebäude

13.07.2022 | Fertigstellung

Neubau für das Institut für Chemie der Universität Rostock auf dem Campus Südstadt

13.07.2022 • EFRE in der SBL-MV
Auf dem Campus Südstadt ist ein neues Institutsgebäude entstanden. Das Gebäude nimmt ein weiteres Baufeld entlang der Achse ein, die mittig durch den Campus führt. Das für das Bauprojekt verantwortliche Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt (SBL) Rostock (bis Ende 2019 BBL M-V Geschäftsbereich Hochschul- und Klinikbau) ließ zwischen Herbst 2016 und Anfang 2022 das Gebäude nach den Kriterien des Nachhaltigen Bauens (BNB) errichten.
Für das Projekt lag eine BNB-Zielvereinbarung vor, die mit der Stufe "Silber" erreicht wurde. Betreut wurde der gesamte Planungsprozess durch den vom SBL Rostock beauftragten Auditor MNP Ingenieure aus Lübeck. Dabei kamen sämtliche Kriterien der Nachhaltigkeit wie ökologische, ökonomische und soziokulturelle Qualität, Prozessqualität sowie die Qualität des Standortes auf den Prüfstand.

Baufeld

Auf dem Gelände des Campus Südstadt wurde der Erweiterungsbau Chemie auf dem Baufeld N3a (blau markiert im Bild 5 der Bildergalerie) gebaut, nördlich der Campusstraße im Anschluss an den Erweiterungsbau des Leibniz-Instituts für Katalyse e.V. (LIKAT). Das vorgegebene Baufeld hat eine Fläche von 30 m x 60 m und ist in Nord-Süd Richtung ausgerichtet.

Architektur

Eingebettet in den universitären Campus überzeugt der Neubau durch seine Klarheit in Form, Material und Funktion. Ein- und Ausblicke, offene und geschlossene Bereiche, eine optimierte Orientierung, ein von Licht durchflutetes Atrium, eine barrierefreie Erschließung aller Ebenen, eine gezielte schlichte Materialität sowie kurze Wege und hohe Funktionalität prägen das neue Gebäude in seiner Architektursprache.
Der Haupteingang befindet sich direkt am Campusboulevard. Das Gebäude wird über eine leichte Freitreppe und einen Aufzug im viergeschossigen Atrium erschlossen. Der Zugang zum Gebäude gestaltet sich als Durchgang mit Überraschungseffekt. Gezielte Einblicke und eine logische Wegeführung dienen der guten Orientierung innerhalb des Hauses. Darüber hinaus prägen das Gebäude sowohl die bauliche als auch gestalterische Trennung der Büros und Labore.
Die Idee der klaren Struktur und Funktion spiegelt sich auch in der äußeren Gestaltung wieder. Bodenständige Materialien und eine große Liebe zum Detail in der Ausführung bilden das Erscheinungsbild des Gebäudes in Symbiose mit der gut strukturierte Klinkerfassade, der angemessenen Verglasung sowie den hohen, schlanken Formaten der Fenster in den Büros und Laboren. Die Glasfassade zum Boulevard schafft Durchblicke in das Atrium.  Die Nutzfläche beträgt ca. 2.700 m², davon
  • Büros ca. 700 m²,
  • Labore 900 m²,
  • Flächen für Praktika 800 m² sowie
  • allgemeine Flächen 300 m².

Gebäudetechnik

Die Wärmeversorgung des Gebäudes wurde als bivalentes System ausgeführt - zum Einen aus dem bestehendem Nahwärmenetz der Universität Rostock zum Anderen über die Wärmepumpen, die durch 38 Erdsonden á 80 m Tiefe (200 kW Heizung, 165 kW Kälte) aus Erdwärme gespeist werden.
Die geothermische Anlage deckt mit zwei Wärmepumpen, die je 250 kW Heiz- und Kälteleistung erzeugen, bis zu 75 Prozent des anfallenden Wärme- und Kältebedarfs wirtschaftlich und nachhaltig ab. Das wird mit der sogenannten Betonkernaktivierung in den Büros zum Heizen und Kühlen erreicht.
Die raumlufttechnischen Anlagen funktionieren mit Wärmerückgewinnung - Aufheizung der Frischluft mit aus der Abluft gewonnenen Energie. So können im Gebäude 68.500 m³ Luft ausgetauscht werden - pro Stunde! Das installierte Kreislaufverbundsystem hat einen Wirkungsgrad bis zu 75 Prozent.
Auf dem größten Teil des Daches ist eine Photovoltaikanlage installiert. Die 30 kWp-Anlage bestehend aus ca. 128 Modulen und ist in das extensiv begrünte Dach integriert. Die gesamte Leistung wird für den Eigenverbrauch genutzt.
Bis zu 40 m³ Regenwasser können in den vier installierten Zisternen gesammelt werden. Mit dem Wasser werden u. a. die Außenanlagen bewässert, die Abluft adiabat* gekühlt sowie die Hybriddrückkühler auf dem Dach berieselt.

* thermodynamischer Vorgang, System wird von einem Zustand in einen anderen überführt; Wärme wird dabei mit der Umgebung nicht ausgetauscht

Kunst am Bau

Auf einer bereits definierten Freifläche des Südstadtcampus der Universität Rostock soll ein Kunst-am-Bau Wettbewerb realisiert werden. Ziel der Kunst wird es sein, mit einem eigenständigen Beitrag im Außenraum, eine identitätsstiftende Wirkung für den Standort zu entfalten. Gewünscht sind Konzepte die Bezug auf die Naturwissenschaften nehmen, dabei ist die Art und Materialität der Kunst unter Berücksichtigung örtlicher Gegebenheiten frei wählbar. Der Wettbewerb wird als einstufiger, nichtoffener Kunst-am-Bau-Wettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren durchgeführt.

Planungsdaten - Erweiterungsneubau Institut für Chemie, Universität Rostock

Bauherr Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt Rostock
Gesamtbaukosten 29,5 Millionen Euro
EU-Förderanteil (EFRE) 8,2 Millionen Euro
Baubeginn 09/2016
Bauende 01/2022
Hauptnutzfläche 2.714 m²
Bruttorauminhalt 6.262 m³
beauftragtes Planungsbüro
Stand: 30. Juni 2022

Neubau eines Forschungs- und Lehrgebäudes für das Institut für Chemie der Universität Rostock

18059 Rostock, Albert-Einstein-Straße
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Investition in Wachstum und Beschäftigung
Förderprojekt:
Förderung der Forschungs- und Innovationskompetenzen an Hochschulen
Universität Rostock - Neubau Institut für Chemie
Dieses Projekt ist kofinanziert aus Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern und wird mit Beteiligung des Finanzministeriums Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt

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