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Blick in den Sitzungssaal © 2005 Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern

Neubau Amtsgericht

25.05.2005 | Fertigstellung

Neubau Amtsgericht

25.05.2005 | Fertigstellung

Neubau für das Amtsgericht in Waren

25.05.2005 • Allgemeiner Landesbau
Ziel des Entwurfes ist es, den Charakter und die Strukturen des Bestandes zu stärken und mit einer klaren Raumkante den Bürgerplatz zur verkehrsreichen Straße abzuschotten. Verantwortlich für das Bauprojekt war der Geschäftsbereich Neubrandenburg des landeseigenen Betriebs für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern.
Ziel des Entwurfes war es, den Charakter und die Strukturen des Bestandes zu stärken und mit einer klaren Raumkante den Bürgerplatz zur verkehrsreichen Straße abzuschotten.
Der Eingang orientiert sich zum Platz und zur Stadtseite mit den Stellplätzen. Das Gebäude öffnet sich durch das "Auffächern" des Südgiebels zur Stadt; die umliegenden Gebäudehöhen werden aufgenommen. Mit einer zurückhaltenden und differenzierten Bauform wird die Lücke am Bürgerplatz geschlossen.
Der heterogenen Architektursprache der Nachbargebäude wird ein klarer Baukörper gegenübergestellt; die äußere Gestalt ordnet sich in Materialien und Proportionen in die vorhandene Baustruktur ein. Glas, blaubunter Klinker und vor dem Einbau patiniertes Zinkblech kennzeichnen das äußere Erscheinungsbild und geben dem Gebäude einen ruhigen Charakter. Das Amtsgericht wird selbstverständlicher Teil des Bürgerforums mit eigener Identität und Formensprache. Die Funktionen des Gebäudes sind in der Fassade ablesbar, die innere Struktur ist klar und transparent.

Funktionen des Gebäudes

Die Sitzungssäle und sämtliche Arbeitsräume orientieren sich zum Bürgerplatz. Die Funktionen des Gebäudes gliedern sich wie folgt:
  • viergeschossiger Mauerwerksbau mit vorgesetzter Klinkerfassade
  • auf Seite der Straße befinden sich die Archive sowie die Technikräume, zum Bürgerplatz sind die Büros und Sitzungssäle angeordnet
  • Erdgeschoss: Eingangshalle und Grundbuchamt (Grundbuchaktenfläche ca. 200 m², davon 80 m² im 1. Obergeschoss)
  • 1. Obergeschoss: Bereich Strafsachen mit großem Verhandlungssaal sowie Bibliothek und Archiv
  • 2. Obergeschoss: Bereich Zivilsachen mit zwei kleinen Verhandlungssälen und Archiv
  • 3. Obergeschoss: Büros (Verwaltung und Geschäftsleitung) und Archiv
Auf eine Klimaanlage konnte aufgrund der funktionalen Anordnung der Räume verzichtet werden. Die Fensterprofile sind aus Aluminium, welches zweifarbig die Fassade belebt. Blassgrüne Aluminiumpaneele passen harmonisch mit dem Klinker zusammen. Im Inneren des Gebäudes wurden nur natürliche Materialien eingesetzt, wie Kirschenholz (für den Fußboden; Akustikpaneele und Fensterbänke), Kleinziegelfelder Dolomit im Erdgeschoss und Linoleum in den Fluren.

Die großen Brandschutzelemente sind ebenfalls aus Kirschholz.

Der Außenraum zum Platz wurde mit Granitpflaster und Betonplatten in einem Wechselspiel gestaltet. Die vorhandenen diagonalen Wege haben eine klare Befestigung am Platzende erhalten. Der Baumbestand im östlichen Teil des Grundstückes ist erhalten geblieben.

Kunst am Bau

Durch einen Sachverständigenausschuss wurde im Januar 2003 festgelegt, die Künstlerin Frau Anneliese Hoge mit der Ausgestaltung der Flur- und Wartebereiche im ersten und zweiten Obergeschoß des Neubaues Amtsgericht Waren direkt zu beauftragen.
Die Künstlerin setzte sich intensiv mit Themen wie Täter, Opfer, Recht, Gerechtigkeit, Versöhnung auseinander und versuchte diese in ihren Bildern zu verarbeiten. Schon früh waren die Entwürfe geprägt von flächenhaften Farbfeldern, Symbolen wie Hand, Boot, Waage, Justitia oder dem Einritzen von Worten oder Sätzen - Hineingeheimnissen. Die Umsetzung dieser schwierigen Aufgabe wurde als sehr gelungen empfunden.
Die wandhohen Tafelbilder in Stahlrahmen wurden für die Bereiche vor den Verhandlungssälen und den Warteraum Kinder- und Jugendliche konzipiert und am 18.5.2004 übernommen. Der Künstlerin, die diese Themenwelt bis zuletzt stark beschäftigte, "fiel ein Stein vom Herzen."

Planungsdaten Amtsgericht Waren

Bauherr Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch den Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern, Geschäftsbereich Neubrandenburg
beauftragtes Planungsbüro HAAS + PARTNER Berlin
Gesamtbaukosten 4,5 Millionen Euro
Bruttogeschossfläche 2.961 m²
Bruttorauminhalt 10.065 m³
Nettogeschossfläche 2.500 m²
Baubeginn 09/2002
Bauende 05/2004
Übergabe 06/2004
Kunst am Bau
Stand: Mai 2005

Lageplan Neubau Amtsgericht Waren

17192 Waren, Zum Amtsbrink 4

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