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Multifunktionsgebäude an die Bundeswehr übergeben

29.11.2021 • Hanse-Kaserne Rostock
Bereits am 28. Oktober 2021 übergab das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt Rostock (SBL) auf dem Gelände der Hanse-Kaserne in Rostock einen ganz besonderen Neubau - sein bisher größtes militärisches Bundesbauprojekt. Das Führungszentrum der Deutschen Marine wird seine Arbeit hier aufnehmen.

Fertigstellung und Übergabe

Bei dem sogenannten Multifunktionsgebäude handelt es sich baulich, technisch und auch hinsichtlich der Nutzung um ein sehr komplexes Bauwerk. Trotz sehr hoher baulicher Herausforderungen setzte das SBL Rostock diese 71 Millionen Euro umfassende Investition des Bundes um. Nach einer Bauzeit von nur 4 1/2 Jahren übernahm der Träger der Maßnahme, das Bundesamt für Infrastruktur, Dienstleistung und Umwelt der Bundeswehr (BAIUDBw), den Neubau Ende Oktober 2021 im Rahmen der technischen Übergabe vom SBL Rostock.
Neben dem BAIUDBw waren zur Übergabe auch das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Rostock, der Kommandant der Hanse-Kaserne sowie Vertreter der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, der Abteilung Bundesbau des Finanzministeriums M-V, des SBL Rostock und der beteiligten Planungsbüros anwesend.
Die Beteiligten wurden von Carmen-Alina Botezatu, Leiterin des SBL Rostock, begrüßt und im Anschluss durch das fertiggestellte Gebäude geführt.
Danach übernahm das Marinekommando formal die Nutzung des Multifunktionsgebäudes, verbunden mit großem Dank an das Projektteam des Rostocker SBL, an die beteiligten Planungsbüros sowie an die ausführenden Firmen.

Planung, Baubeginn, Richtfest

Dass die Errichtung des Multifunktionsgebäude eine besonders herausfordernde Baumaßnahme war, zeigt nicht zuletzt auch der Blick auf einige spannende Projektdetails.
So wurde im April 2017 der Auftrag für die erweiterten Rohbauarbeiten erteilt. Nach nur knapp eineinhalb Jahren war der 120 Meter lange, 35 Meter breite und 16 Meter hohe Rohbau mit vier Geschossen aus Stahlbeton fertig gestellt. Am Richtfest, welches daraufhin bereits im September 2018 stattfand, nahmen die damalige Bundesministerin der Verteidigung, Ursula von der Leyen sowie Ministerpräsidentin des Landes M-V Manuela Schwesig teil.

Trotz Corona keine Unterbrechungen im Bauablauf

Trotz der im Frühjahr 2020 einsetzenden COVID-Pandemie, welche nicht spurlos am Bauvorhaben vorbeiging, wurde der komplette Innenausbau des Gebäudes ohne Unterbrechung fortgeführt. Im Januar 2021 war das Gebäude fertiggestellt und konnte daraufhin planmäßig in eine sehr komplexe Phase der Inbetriebnahme überführt werden. Aufgrund der sehr hohen technischen Ausstattung des Gebäudes, diente diese vor allem dazu, die einzelnen Komponenten in einen Probebetrieb zu überführen. So konnten vom technischen Dezernat des SBL sowohl Feineinstellungen einzelner Teile der Gebäudetechnik als auch deren Synchronisierungen untereinander bei tatsächlichen Betriebsbedingungen vorgenommen werden.

Ein besonders anspruchsvolles Bauprojekt des SBL Rostock

Neben der anspruchsvollen Planung der Termine bot das Projekt einige Herausforderungen hinsichtlich der Bedarfe der Nutzer. Diese waren in nicht wenigen Bereichen überdurchschnittlich hoch - neben der Gebäudetechnik betraf dies u. a. auch die militärische Sicherheit - oder mussten als zusätzliche Forderung zum Teil noch während der bereits laufenden Planungs- und Ausführungsphase berücksichtigt werden. Darüber hinaus war insbesondere eine Vielzahl von Anforderungen des Brandschutzes, des Schallschutzes sowie der Sicherheit passgenau aufeinander abzustimmen. Einige Bauteile des Bauwerks wurden von der Bauindustrie sogar speziell für dieses Bauvorhaben entwickelt, um den hohen Anforderungen gerecht zu werden.

Eine besondere Fassade

Auch hinsichtlich seiner Außenwirkung ist das Multifunktionsgebäude ein herausragendes Bauvorhaben. Vor allem die prägnante Vorhangfassade, bestehend aus einem hochwertigen, in Weiß durchgefärbten Stahlbeton, trägt dazu bei. In Kombination mit Elementen der Fassade aus sogenanntem Corten-Stahl auf der Südseite und Elementen aus schwarzgrauem Aluminium auf der Nordseite, prägt sie den Neubau. Ein zusätzliches Brückenbauwerk wird demnächst fertiggestellt und verbindet dann das Multifunktionsgebäude mit einem der benachbarten Gebäude.
Eindrucksvoll ergänzt wird das Gebäude außerdem durch die Gestaltung der Außenanlagen im Bereich der Hauptseite, wo sich die Fassade des Bauwerks eindrucksvoll spiegelt in der sogenannten Wasserspange, einem 120 Meter langen und wenige Zentimeter tiefen Wasserbecken.

Hanse-Kaserne Rostock, Multifunktionsgebäude

18057 Rostock, Kopernikusstraße

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