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Logo des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums
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Ansicht des Landstallmeisterhauses © 2019 Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern

Landstallmeisterhaus saniert

21.09.2018 | Fertigstellung

Landstallmeisterhaus saniert

21.09.2018 | Fertigstellung

Instandsetzung des Landstallmeisterhaus auf dem Landgestüt Redefin

21.09.2018 • ELER im BBL M-V
Die Europäische Union (EU) unterstützt u. a. die Entwicklung strukturschwacher Regionen auf unserem Kontinent. Damit möchte die Gemeinschaft der 28 Mitgliedsländer unterschiedlich stark bzw. schwach entwickelte Gebiete einander angleichen. Einen Teil dieser Investitionen setzt der landeseigene Betrieb für Bau und Liegenschaften (BBL M-V) in Mecklenburg-Vorpommern um.
Im Auftrag des Landgestüts Redefin sanierte der Geschäftsbereich Schwerin des landeseigenen Betriebs für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern (BBL M-V) ein weiteres Gebäude des historischen Ensembles, dem beschaulichen Ort unweit der Landeshauptstadt Schwerin. Seit mehr als 200 Jahren steht hier in der sogenannten Griesen Gegend eine der Wiegen der nationalen Pferdezucht. Derzeit gibt es bundesweit zehn Landgestüte, in denen die deutsche Pferdekultur bewahrt wird.
Die baulichen Anlagen, z. B. Ställe, Reithalle oder das Landstallmeisterhaus, werden vom BBL M-V nach den Vorstellungen und Wünschen des Landgestüts saniert. Das Landstallmeisterhaus ist in den vergangenen fünf Jahren in einem Umfang von sechs Millionen Euro für eine moderne Nutzung hergerichtet worden. Die Belange des Denkmalschutzes wurden u. a. dabei ebenso beachtet wie die aktuellen Anforderungen an den Brandschutz oder die Barrierefreiheit. So steht das historische Gebäude für eine moderne Nutzung, z. B. mit Fernwärmeversorgung, Personenaufzug sowie Klima- und Medientechnik zur Verfügung. Die Europäische Union beteiligte sich an der Investition des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit knapp zwei Millionen Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).

Historie

Das heutige Landstallmeisterhaus ist aller Erkenntnis nach dem Bauinspektor Ernst Christian August Behrens zuzuschreiben, der um 1794 bis 1797 den Vorgängerbau als barockes Fachwerkgutshaus plante und errichtete. Dieses wurde entsprechend seiner baufachlichen und gestalterischen Grundsätze grundsätzlich "solide und sparsam" ausgeführt. Es entstand in den Formen eines Großen Pächterhauses eingeschossig mit ausgebautem Dachgeschoss und breitgelagerten Frontispizen zum Hof und zum Garten. Dabei verfügte es über ein massives, teilweise überwölbtes Sockelgeschoss.
In der weiteren Ausbauphase des Landgestüts wurde von 1835 bis 1836 das ehemalige bescheidene Fachwerkgutshaus nun durch den Baumeister Carl-Heinrich Wünsch saniert und zum repräsentativen Landstallmeisterhaus umgebaut. Er errichtete die massive Schaufassade mit der gebänderten Gliederung des Putzes und der Freitreppe. Das teilweise beschädigte Fachwerkhaus erhielt eine umfassende Schwammsanierung an allen Konstruktionen von Decken und Wänden. Die Konstruktion des Daches wurde ebenfalls umgestaltet.
Grundlegende Änderungen und Umbauten des Landstallmeisterhauses erfolgen danach im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts nicht mehr. Daher ist auch heute noch die ursprüngliche Nutzungsstruktur des Gebäudes mit den Raumfolgen der Wohnräume, Esszimmer und Schlafzimmer gut erkennbar und ablesbar.
Bis kurz vor der Sanierung diente das Landstallmeisterhaus als Sitz der Verwaltung des Landgestüts und ehedem als Wohnhaus.

Nutzung

Für Teilnehmer an Tagungen auf dem Landgestüt, aber auch für Touristen insbesondere für die Nutzer der Gästewohnungen, werden die bauliche Struktur und baukünstlerische Gestaltung des durch die klassizistischen Umbauten unter Carl-Heinrich Wünsch geprägten Landstallmeisterhauses in der täglichen Nutzung wieder erlebbar.
Die Planung sah vor, die südlich des Foyers und des Gartensaales gelegenen Raumfolgen des Erdgeschosses zu Gästewohnungen umzugestalten. Diese bilden nun gemeinsam mit den Gästewohnungen im 1. Obergeschoss den halböffentlichen "intimen" Wohnbereich des Landstallmeisterhauses.
Ziel war es, diesen Wohnungen und Appartements durch die Erhaltung von Raumfolgen unter Wiederherstellung ursprünglicher Raumgrößen und Ausstattungen der einzelnen Räume ihren ursprünglichen Charakter wiederzugeben bzw. diesen zu erhalten.
Es sind diverse multifunktional (z. B. als Vortrags- oder Tagungsräume) nutzbare Räume und mehrere Ferienwohnungen nebst einer gastronomischen Einrichtung entstanden.

Nutzung im Detail

Im Kellergeschoss befinden sich Technikräume, Lagerräume, Serviceräume und öffentliche Nutzungen wie barrierefreies WC und die Weinstuben.
Das nördliche Erdgeschoss erhielt durch die Sanierung eine öffentliche Nutzung mit Multifunktionsräumen, Gartensaal, Foyer und Empfangsbüro. Im südlichen Flügel des Erdgeschosses gelangt man in zwei Ferienwohnungen.  Im nördlichen Obergeschoss ist ein multifunktionaler Vortragssaal errichtet. Das restliche Obergeschoss ist zu weiteren Ferienwohnungen ausgebaut.
Im Dachgeschoss befindet sich ein Technikbereich mit einer Teilklima- und Teillüftungsanlage.

Planungsdaten Landstallmeisterhaus Redefin

Bauherr Landgestüt Redefin vertreten durch den Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern
Planungsauftrag 05/2011
Baubeginn 11/2013
Bauende 09/2018
Gesamtkosten 6 Millionen Euro
 davon ELER-Förderung  1,7 Mio. Euro
Bruttogrundfläche 2.346 m²
Gesamtnutzfläche 1.564 m²
 davon Ferienwohnungen  338 m²
 davon Gastronomie  934 m²
 davon Technik  245 m²
Nutzfläche Terrassen 47 m²
Vergabe von Aufträgen
Stand: 21. September 2018
19230 Redefin, Betriebsgelände 1
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Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete
Förderprojekt:
Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Aufwertung kulturhistorischer Bausubstanz zum Schutz und der Erhaltung des ländlichen Kulturerbes bei Schlössern, Gutsanlagen und Parks
Landgestüt Redefin - Instandsetzung Landstallmeisterhaus
Dieses Projekt ist kofinanziert aus Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern und wird mit Beteiligung des Finanzministeriums Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt

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