"Geschraubtes" Fundament

Die Arbeiten zur Gründung des Erweiterungsbaus der HMT laufen auf Hochtouren. Aktuell werden durch eine Spezialtiefbaufirma die Schraubpfähle eingebaut. Diese werden auch Vollverdrängungsbohrpfähle genannt. Diese Pfahlsysteme können vergleichsweise geräuscharm und erschütterungsfrei hergestellt werden, um Störungen gering zu halten und das sensible denkmalgeschützte Umfeld in unmittelbarer Nachbarschaft zum Katharinenstift und zur Rostocker Stadtmauer zu schützen.

Etwa 180 Bohrpfähle mit einer Länge von rund 13,5 bis 15 Metern werden derzeit auf der Baustelle an der HMT eingebracht. Sie bilden das sichere Fundament für den Neubau Rock, Pop und Weltmusik. Bei bestem Frühlings- und Bauwetter überzeugten sich die Mitarbeitenden des Dezernats Hochschulbau des SBL Rostock vor Ort von den Arbeiten.

Die Erstellung eines Bohrpfahls dauert jeweils ca. eine Stunde, so dass an einem Tag acht bis zehn Pfähle fertiggestellt werden. Zuerst bohrt sich der über ein Rohr an einer speziellen Maschine für den Tiefbau befestigte Schneidkopf in die Erde ein. Wenn die entsprechende Bohrtiefe erreicht ist, wird ein Bewehrungskorb in den Hohlraum herabgelassen. Danach wird das Rohr mit Beton aufgefüllt. Hier kommt eine Betonpumpe zum Einsatz. Unter gleichzeitigem Herausschrauben und Betonieren des Pfahles wird das Rohr aus dem Boden gezogen.

Es entsteht ein gewindeartiger Pfahl, der durch seine Form eine erhöhte Mantelreibung aufweist und somit eine wirtschaftlichere Tiefgründung ermöglicht. Durch die volle Bodenverdrängung wird während des Bohrvorgangs der Baugrund verbessert und die Förderung sowie der Transport von Bodenmaterial entfällt.