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Haus der Justiz im neuen Gewand

24.06.2013 | Fertigstellung

Haus der Justiz im neuen Gewand

24.06.2013 | Fertigstellung

Grundinstandsetzung und Erweiterung Haus der Justiz in Rostock

24.06.2013 • Allgemeiner Landesbau
Den ersten Bauabschnitt mit Haus 1 und einem Erweiterungsbau hat der verantwortliche BBL M-V Geschäftsbereich Rostock am 14. Juni 2013 übergeben. Ab 1. Juli 2013 öffnet das Haus der Justiz in der August-Bebel-Straße seine Pforten.
Das Haus der Justiz in der August-Bebel-Straße 15-20 in Rostock befindet sich im Gebäudekomplex des ehemaligen Hauptgebäudes der Staatssicherheit des Bezirkes Rostock. Der Gebäudekomplex wurde Ende der 1950-er Jahr im Stil des nationalen Historismus nach Plänen des Entwurfsbüros für Hochbau des Rates des Bezirkes Rostock erbaut und steht unter Denkmalschutz.
Nach der Wiedervereinigung wurde er zum zentralen Gerichtsstandort in der Hansestadt Rostock. Innerhalb des Gebäudes sind 5 Gerichtsbarkeiten untergebracht. Hierbei handelt es sich um das Landgericht Rostock, das Landesarbeitsgericht Mecklenburg-Vorpommern, das Arbeitsgericht Rostock, das Sozialgericht Rostock und Teilbereiche des Oberlandesgerichtes Rostock, welches ansonsten in der Wallstraße 3 untergebracht ist.
Die Durchführung der Baumaßnahme erfolgt in drei Bauabschnitten.

1. Bauabschnitt

  • Umbau und Sanierung Haus 1 und Haus 5/6 einschließlich Erweiterungsanbau und Herrichtung der Außenanlagen vor den Häusern 1 und 5/6, Einbau der Aufzugsanlage im Übergang zu Haus 2

2. Bauabschnitt

  • Umbau und Sanierung von Haus 2 einschließlich Herrichtung der Außenanlagen an der August-Bebel-Straße und im Innenhof

3. Bauabschnitt

  • Umbau und Sanierung von Haus 3

Gebäudesubstanz

Die bauliche Substanz war dringend sanierungsbedürftig, die technischen Einbauten sowie die nutzbaren Schichten  des Fußbodens sowie ein Großteil der Fenster und Türen waren von hohen Abnutzungs- und Verschleißerscheinungen gezeichnet.  Unter den Fußböden wurden Schadstoffe festgestellt, die dringend einer entsprechenden Sanierung bedurften.  Die Anzahl und Verteilung der zur Verfügung stehenden Gerichtssäle im Hause war bei Weitem nicht auskömmlich und behindert die Arbeitsabläufe der Gerichte.  Das Kellergeschoss konnte aufgrund versandeter Drainagen und hierdurch (selten) bedingten Rückstau von Schichtenwasser nur teilweise genutzt werden. Brand- und schallschutztechnisch notwendige Anforderungen an das Gebäude wurden nicht ausreichend erfüllt.

Die Interimslösung während der Bauphase

Vor Beginn der Bauarbeiten für den ersten Bauabschnitt hat das Objektmanagement im BBL M-V Geschäftsbereich Rostock die Verhandlungen zur vorübergehenden Anmietung der "Alten Post" am Neuen Markt in Rostock geführt und einen Mietvertrag abgeschlossen. Nach kleineren Umbauarbeiten konnte das Landgericht hier bis zur Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes verbleiben.

Baumaßnahmen

Der Umfang der Sanierung bezieht sich auf eine vollständige Grundinstandsetzung der zum Leistungsumfang gehörenden Gebäudeteile. Hierbei wurde neben den baulichen und technischen Anforderungen den Belangen des Wärmeschutzes, des Schallschutzes, des Brandschutzes sowie des Sicherheitsschutzes Rechnung getragen.
Der Gebäudekomplex ist in seiner baulichen Form und Gestaltung erhalten geblieben.
Eine besondere Schwierigkeit dieser Baumaßnahme bestand darin, den Anforderungen des Denkmalschutzes zu genügen und gleichzeitig die Bürger nicht mit der Atmosphäre der Vergangenheit zu konfrontieren und negative Erinnerungen zu wecken. Die in den Formen der nationalen Tradition (Orientierung an gotischen und klassizistischen Vorbildern unter Berücksichtigung der für Norddeutschland typischen Backsteinbauweise) gestalteten Fassaden wurden restauriert, im Inneren überwiegt eine helle und moderne Gestaltung.
Innerhalb des Gebäudes befindet sich eine große Population verschiedener Fledermausarten. Diese stehen unter Naturschutz. Die Winter-Quartiere der Tiere in den Gebäudefugen und Einflugspalten durften nicht zerstört werden und wurden dementsprechend freigehalten.
An der Hermannstraße wurde ein unterirdisches Heizhaus vollständig zurück gebaut, innerhalb des Innenhofes wurde nach Abbruch eines Kantinenanbaus ein Erweiterungsanbau für Gerichtssäle errichtet, der sich über alle Nutzgeschosse erstreckt.
Die haustechnischen Anlagen wurden vollständig erneuert. Der Einbau eines neuen Aufzuges dient der barrierefreien Erschließung des Gebäudes und der wesentlichen Verbesserung des Sicherheits- und des Brandschutzkonzeptes bei. Das gesamte Gebäude ist mit einer großzügigen taktilen Wegeführung ausgestattet.
Die Außenanlagen wurden vollständig neu hergerichtet.

Planungs-/Baudaten Haus der Justiz, erster Bauabschnitt

Bauherr Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch den BBL M-V Geschäftsbereich Rostock
Genehmigte Kosten 8 Millionen Euro
Baubeginn 05.2010
geplantes Bauende 05.2013
Hauptnutzfläche 3.906 m²
beauftragte Firmen aus der Region 100 Prozent
Architekt
Stand: 24. Juni 2013

Ausblick

Ab Oktober 2013 beginnen die Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt, die wir bis Mitte des Jahres 2015 abschließen wollen. Danach finden sich alle Gerichtsbarkeiten im Haus der Justiz wieder.

Planungs-/Baudaten Haus der Justiz, zweiter Bauabschnitt

Bauherr Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch den BBL M-V Geschäftsbereich Rostock
Genehmigte Kosten 3,5 Millionen Euro
Baubeginn 10.2013
Bauende, geplant 04.2015
Hauptnutzfläche 2.466 m²
Architekt
Stand: 24. Juni 2013

Lageplan Justizzentrum Rostock

18055 Rostock, August-Bebel-Straße 15 - 18

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