Feierlicher Spatenstich am Ulmencampus Rostock

"Wir sind stolz auf die Universität Rostock, die größte Universität unseres Landes und die älteste im ganzen Ostseeraum. Unsere Hochschulen sind Impulsgeber und Leuchttürme des Wissens. Sie sind Magnete, die Menschen anziehen, ins Land holen und hier halten können und Orte, an denen künftige Generationen ausgebildet werden, die unser Land gestalten", erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.

"Mit den Neubauten am Standort Ulmen-Campus stärken wir die geisteswissenschaftliche Forschung und Lehre an unserer Universität weiter. Die neue Bereichsbibliothek mit Seminarzentrum, die zusätzlichen Institutsflächen der Philosophischen Fakultät sowie das neue Verwaltungsgebäude für das IQ M-V schaffen moderne Arbeits- und Lernumgebungen, die unsere Studierenden und Wissenschaftler*innen in ihrer täglichen Arbeit unterstützen. Dieser Ausbau ist ein bedeutender Schritt, um unsere Universität noch zukunftsfähiger zu gestalten und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern", so Professorin Elizabeth Prommer, Rektorin der Universität Rostock.

Auch die Direktorin der Universitätsbibliothek Antje Theise freut sich auf den "Bibliotheksneubau auf dem Ulmencampus, der die Geistes- und Sozialwissenschaften stärkt und die Universität dabei unterstützt, wettbewerbsfähig zu bleiben – durch die Ermöglichung innovativer digitaler Angebote und nachhaltiger Räumlichkeiten, die Studium, Forschung und Lehre langfristig zugutekommen. Auch unterstreicht der Neubau die Rolle der Bibliothek als gesellschaftlichen Begegnungs- und Kommunikationsort."

Professor Hans-Jörg Karlsen, Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Rostock, fügt hinzu: "Für die Philosophische Fakultät stellt jeder Neubau quasi ein Jahrhundertereignis dar."

Der Neubau der geisteswissenschaftlichen Bereichsbibliothek bildet den Schlussstein der Campusentwicklung und stellt die umfangreichste Baumaßnahme dar. An den Architekturwettbewerb im Jahr 2019 schloss sich eine intensive Planungsphase an. Seit dem Frühjahr 2024 sind die Bauarbeiten planmäßig begonnen. Neben dem Neubau der Bibliothek mit Seminarzentrum und des Verwaltungsgebäudes werden denkmalgeschützte Gebäude auf dem Campus, die ehemalige Exerzierhalle und das Arrestgebäude, umfassend saniert und für neue universitäre Zwecke nutzbar gemacht. Die Fertigstellung des Bauprojekts soll voraussichtlich 2029 erfolgen.

Verantwortlich für das 101,7 Millionen Euro umfassende Bauprojekt ist das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt (SBL) Rostock.

Langfristiges Ziel ist es, für die Universität Rostock das ehemalige Kasernenareal am Standort Ulmenstraße zu einem Campus mit geisteswissenschaftlichem Schwerpunkt umzuwandeln. Dahingehende Bemühungen reichen bis in die 1990er Jahre zurück, als mit dem Abzug der GUS-Streitkräfte die innenstadtnah gelegene Liegenschaft neu gewidmet wurde. Am neuen Ulmencampus wurden bereits Teile der Universitätsverwaltung und die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät untergebracht, sowie der Neubau eines Hörsaalkomplexes mit Audimax realisiert.

Das Gesamtkonzept für den Campus Ulmenstraße sieht die Bündelung der geisteswissenschaftlichen Fachrichtungen mit ihren Einrichtungen an einem Standort vor. Hierzu gehören:

• die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät in Haus 1,
• die Juristische Fakultät zukünftig in Haus 2,
• wesentliche Anteile der Philosophischen Fakultät zukünftig in Haus 3 sowie 
• die Bereichsbibliothek Geisteswissenschaften in einem Neubau.

Hinter dem Projekt ULMICUM verbirgt sich somit eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen auf Basis eines Gesamtprojekts, das seit 2015 entwickelt und fortgeschrieben wird. Mit dem Ziel den geisteswissenschaftlichen Campus am Standort Ulmenstraße zu etablieren, musste zunächst für die erforderlichen Neubau- und Sanierungsmaßnahmen Baufreiheit in den Bestandsgebäuden geschaffen werden.

Als erster Baustein wurde dazu der Neubau des Instituts für Sportwissenschaft errichtet. Das Gebäude wurde im August 2023 an die Universität Rostock übergeben und bietet modernste Lehr- und Forschungsbedingungen. Durch die Schaffung der Neubauflächen auf der Liegenschaft Am Waldessaum konnte die Exzerzierhalle freigezogen werden, die sich im Baufeld des Neubaus für die geisteswissenschaftliche Bereichsbibliothek befindet. Damit besteht hier seit Ende 2023 Baufreiheit für die vorbereitenden Arbeiten auf dem Baufeld.

Keine Campuserweiterung ist funktionsfähig ohne die Ertüchtigung und Erweiterung der Medienanbindung. Dazu läuft als begleitende Maßnahme zu den hochbaulichen Projekten eine komplexe Infrastrukturmaßnahme, die die komplette medienseitige Erschließung, die Versorgung mit Löschwasser, die Erneuerung des Regenwassermanagements und die Neugestaltung der durch die Baumaßnahmen betroffenen Freianlagen beinhaltet.

Eine weitere Einzelmaßnahme des Projekts ULMICUM ist die Sanierung und Erweiterung des Haus 2 am Campus Ulmenstraße zur Unterbringung der Juristischen Fakultät. Die Maßnahme ist eine der Voraussetzungen zum Freizug und Sanierung von Haus 3.