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Biomedicum in Rostock feierlich übergeben © 2021 SBL Rostock

Neubau Biomedicum

17.07.2018 | Fertigstellung

Neubau Biomedicum

17.07.2018 | Fertigstellung

Campus Schillingallee wächst weiter - das Biomedicum entsteht

17.07.2018 • Universitätsmedizin Rostock, Campus Schillingallee
Der Neubau des Gebäudes Biomedicum ist ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung der Universitätsmedizin Rostock (UMR). Verantwortlich für das Bauprojekt war das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt (SBL) Rostock.
Auf dem von der UMR erworbenen Grundstück in der Kopernikusstraße im Rostocker Hansaviertel zwischen dem Kindergarten "Butzemannhaus" und dem WIRO-Parkhaus, entstand das Forschungs- und Laborgebäude.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern investierte in den Neubau 22,5 Millionen Euro. Das Biomedicum ist der erste Neubau für die Medizinische Fakultät der Universität Rostock nach der politischen Wende in den Jahren 1989/90.
Das SBL Rostock setzte das Bauprojekt auf dem Campus der UMR in knapp dreijähriger Bauzeit um und konnte den Neubau am 19. August 2021 an die Universitätsmedizin Rostock feierlich übergeben.

Der Entwurf

Die Auswahl der Planer fand in einem vorgeschalteten VOF-Verfahren statt. Die Planungsleistungen für den Hochbau, technische Gebäudeausrüstung und Brandschutz wurden hierbei an das Planungsbüros MHB vergeben. Der Neubau Biomedicum stellt insofern eine Herausforderung dar, als dass sich das Gebäude in die unterschiedliche Bebauung der Umgebung einfügen muss. Aus der Leitidee des Planungsbüros MHB, das Gebäude als Gelenk zwischen Parkhauses, Kindergarten, Wohnbebauung und den Gebäuden der UMR zu betrachten und die unterschiedlichen Gebäudekanten aufzunehmen, entstand zunächst die Kubatur des Baukörpers.
Im Zuge der weiteren Planung und einer flächenmäßigen Optimierung des Gebäudes steht das kompakte und viergeschossige Biomedicum rechtwinklig zur Kopernikusstraße und parallel zum benachbarten Kindergarten, dessen Bauflucht aufgenommen wird.
Aufgrund der Ausbildung als Staffelgeschoss und des gewählten Materials für die Fassade nimmt sich das geplante Technikgeschoss optisch stark zurück. Die Wahl des Materials für die Fassade gibt Rückschlüsse auf die im Norden des Landes vorherrschende Backsteinarchitektur, sowie das Bestreben einen langlebigen und nachhaltigen Baustoff zu verwenden. Die helle Beige-Ton der Klinker bezieht sich auf die bereits vorhandenen Gebäude der UMR, z. B. in der Schillingallee 70 oder das Zentrum für Innere Medizin, sowie die Wohnbebauung im Hansaviertel.

Das Raumprogramm

Im vorliegenden Raum- und Funktionsprogramm sind von den geplanten 3.057 m² Nutzfläche, 2.389 m² Nutzfläche für Forschungsflächen und 668 m² Nutzfläche für Lehrflächen vorgesehen.
Die Räume für die Lehre befinden sich - leicht zugänglich - im Erdgeschoss. Eine Besonderheit in diesem Bereich stellt die Simulationsarena dar, in der beispielsweise Unfallsituationen so realistisch wie möglich wiedergegeben werden können und an denen die Studierenden ihr Wissen anwenden können. Somit wird die Wettbewerbsfähigkeit der UMR deutschlandweit gestärkt.
Die Multifunktionsräume sind so angeordnet, so dass diese je nach Bedarf in verschiedenen Varianten kombinierbar sind. Die Labore bilden den kompakten Kern der Forschungsbereiche. Im Raster von 3,60 m sind jeweils sieben Großraumlabore aneinandergereiht, die Auswertezonen befinden sich an den Fensterfronten und sind durch Glaswände zu den Laboren getrennt. Dem gegenüber befinden sich die Speziallabore und Geräteräume die gemeinschaftlich genutzt werden. Um diesen Laborkern legen sich die Büros und der Sozialbereich wie ein Mantel.

Kunst am Bau

Der Sachverständigenausschuss hatte beschlossen, fünf Kunstschaffende zur Teilnahme am Wettbewerb einzuladen. Der Künstlerbund Mecklenburg-Vorpommern unterstützte dabei und so konnten drei Künstler, eine Künstlerin und ein Künstlerduo gefunden werden, die vom SBL Rostock eingeladen wurden und die sich zur Abgabe von Entwürfen bereit erklärt hatten. Dadurch war es möglich, den Wettbewerb in Rekordzeit durchzuführen - zwischen dem ersten Meeting am 12. Januar 2021 und Sitzung des Preisgerichts am 18. März 2021 vergingen nur zwei Monate und der Gewinner konnte präsentiert werden.
Das Ergebnis konnte unter anderem auf Grund der guten und unkomplizierten Zusammenarbeit mit der Projektleiterin des SBL Rostock Ulrike Preßler und dem mit der Planung und Bauausführung beauftragten Architekturbüro MHB Architekten + Ingenieure GmbH erreicht werden. Die Entscheidung für den besten Wettbewerbsbeitrag fiel mit 6 zu 1 Stimmen auf den Künstler Udo Rathke aus Plüschow mit seinem Entwurf "panta rhei", einer Installation aus mehrfarbigen LED-Lichtbändern.
Die Jury beschreibt den Wettbewerbsbeitrag "...als einen Entwurf, der sich vor allen dadurch auszeichnet, dass er Bezug nimmt sowohl auf die im Gebäude stattfindenden Lehr- und Forschungsprozesse als auch auf das architektonische Gestaltungskonzept. Die künstlerische Idee des Entwurfs bereichert die ansonsten sachliche und reduzierte architektonische Gestaltung des Gebäudes."

Nachhaltige Bauweise

Der Gebäudekomplex wurde in nachhaltiger Bauweise errichtet und wird unter anderem durch Geothermie mit regenerativer Wärmeenergie versorgt. Der primäre Energieträger ist ein Fernwärmeanschluss der Stadtwerke Rostock.  Eine Teilversorgung der Wärmeversorgung (ca. 29 Prozent Anteil Geotermie) und auch Gebäudekühlung (ca. 16 Prozent Anteil Geothermie) dient parallel eine Geothermieanlage. Für die Geothermieanlage wurden 16 Stück Tiefenbohrungen auf dem Grundstück hergestellt. Über die Baumaßnahme wurde eine E-Ladesäule auf dem Parkplatz am Biomedicum realisiert. Die höhere Anzahl an Fahrradständern ist hier nachhaltiger in der innerstädtischen Lage.

Lageplan Biomedicum, Universitätsmedizin Rostock

18057 Rostock, Schillingallee
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Investition in Wachstum und Beschäftigung
Förderprojekt:
Förderung der Forschungs- und Innovationskompetenzen an Hochschulen
Universitätsmedizin Rostock - Neubau Biomedicum
Dieses Projekt ist kofinanziert aus Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern und wird mit Beteiligung des Finanzministeriums Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt

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