Bester Entwurf für Justizzentrum gefunden
11.09.2016 • Justizzentrum am Demmlerplatz in Schwerin
Für die Unterbringung des Landgerichts, des Amtsgerichts Schwerin sowie des Dokumentationszentrums in dem historischen Gebäude am Demmlerplatz in der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns, führt der landeseigene Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern (BBL M-V) einen Architektenwettbewerb durch.
Für den einphasigen nichtoffenen hochbaulichen EU-weit ausgeschriebenen Realisierungswettbewerb sind drei Wertungskriterien von besonderer Bedeutung:
- Gestalterische und räumliche Qualität
- Funktionale und denkmalpflegerische Aspekte und
- Wirtschaftlichkeit.
Zu Beginn des Jahres fand in Regie des BBL M-V ein Teilnahmewettbewerb statt, an dem sich 58 Büros beteiligten. Daraus sind 20 Büros ausgewählt und eingeladen worden, am Wettbewerb teilzunehmen und einen Entwurf einzureichen. Dieser sollte in hochbaulicher und denkmalpflegerischer Hinsicht eine überzeugende Lösung für das Gesamtareal zwischen Demmlerplatz im Süden und Osten, dem Obotritenring im Westen sowie der Mozartstraße im Norden bieten.
Neben drei Architekturbüros aus Mecklenburg-Vorpommern nahmen u. a. Büros aus Paris, Graz, Stuttgart, Dresden und Hamburg an dem Wettbewerb teil, für den das Land Mecklenburg-Vorpommern 145.000 Euro zur Verfügung stellt. Das unabhängige Preisgericht unter Leitung von Professor Joachim Joedicke bewertete in seiner Preisgerichtssitzung am 8. September 2016 insgesamt 18 Entwürfe.
Der Siegerentwurf der Arbeitsgemeinschaft pussert kosch architekten PartGmbB BDA Dresden und Planungsbüro Peter Kingerske Schwerin wurde von den Architekten selbst am folgenden Tag bei der Bekanntgabe der Wettbewerbsergebnisse vorgestellt. Professor Joachim Andreas Joedicke begründete die Entscheidung des Preisgerichts.
Der Siegerentwurf der Arbeitsgemeinschaft pussert kosch architekten PartGmbB BDA Dresden und Planungsbüro Peter Kingerske Schwerin wurde von den Architekten selbst am folgenden Tag bei der Bekanntgabe der Wettbewerbsergebnisse vorgestellt. Professor Joachim Andreas Joedicke begründete die Entscheidung des Preisgerichts.
Im Protokoll des Preisgerichts heißt es dazu u. a. "Der Entwurf entspricht dem Leitbild "offener Justiz". Der Entwurf setzt die Gebäudefluchten des bestehenden Gebäudes in Richtung Obotritenring fort. Diese neuen Gebäude werden an den Straßenecken umgebaut um auch die Baufluchten der östlichen Straßenrandbebauung des Obotritenrings fortzusetzen. Der sich abzeichnende Blockrand nimmt sich zum Eingang zum Dokumentationszentrum in der Tiefe zurück. So entsteht eine neue öffentliche Geste als Eingangssituation, die der Bedeutung des Ortes angemessen ist und sie nicht überfordert...
Durch die Staffelung von Höhe und Tiefe des Gebäudes berücksichtigt das Bauvorhaben den benachbarten Wohnungsgebäudebestand und das Dokumentationszentrum...
Der Entwurf erfüllt alle räumlich-funktionalen Anforderungen insbesondere in Anordnung und Größe der Büro- und Arbeitsräume. Positiv wird die Verbindung zwischen Alt- und Neubau auf zwei Geschossebenen bewertet. Die freigestellte Lage der Bibliothek beeinträchtigt aus Sicht des Nutzers nicht die Arbeitsorganisation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter."
Durch die Staffelung von Höhe und Tiefe des Gebäudes berücksichtigt das Bauvorhaben den benachbarten Wohnungsgebäudebestand und das Dokumentationszentrum...
Der Entwurf erfüllt alle räumlich-funktionalen Anforderungen insbesondere in Anordnung und Größe der Büro- und Arbeitsräume. Positiv wird die Verbindung zwischen Alt- und Neubau auf zwei Geschossebenen bewertet. Die freigestellte Lage der Bibliothek beeinträchtigt aus Sicht des Nutzers nicht die Arbeitsorganisation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter."
Auf den zweiten Platz schaffte es der Wettbewerbsbeitrag von Staab Architekten GmbH aus Berlin. Drittplatzierter wurde der Entwurf der Architekten Knerer und Lang aus München.
Anerkennungen gingen an PFP Planungs GMBH aus Hamburg, Bolwin | Wulf Architekten Partnergesellschaft aus Berlin sowie die ARGE harris + kurrle architekten aus Stuttgart mit den Architekten BDA RDS PARTNER aus Hattlingen.
Anerkennungen gingen an PFP Planungs GMBH aus Hamburg, Bolwin | Wulf Architekten Partnergesellschaft aus Berlin sowie die ARGE harris + kurrle architekten aus Stuttgart mit den Architekten BDA RDS PARTNER aus Hattlingen.
Ausblick
Mit dem Ergebnis des Wettbewerbs können die Gespräche und Verhandlungen zur Vergabe der weiteren Planungsphasen begonnen werden. In Abhängigkeit davon und der Bereitstellung der erforderlichen Haushaltsmittel kann frühestens mit einem Baubeginn ab Ende 2018 gerechnet werden.
Besuchen Sie die Ausstellung!
Vom 12. bis 21. September 2016 zwischen 10 bis 17 Uhr wird die Ausstellung aller Wettbewerbsbeiträge im Neustädtischen Palais in Schwerin zu sehen sein. Der Zugang zum Goldenen Saal erfolgt über den Eingang des Justizministeriums in der Puschkinstraße 19-21. Sie sind herzlich willkommen!
19033 Schwerin, Demmlerplatz