Abwärts in Sicherheit
07.09.2015 • Jagdschloss Granitz mit neuem Rettungsschlauch
Das Jagdschloss Granitz bietet seinen Gästen im Brandfall mit einem Personenrettungsschlauch künftig eine sichere Evakuierung von der Aussichtsplattform. Das Personal wurde am 2. September 2015 in die Bedienung eingewiesen.
Windstärke 5 und weiche Knie
Um im Brandfall die Gäste des Jagdschlosses von der Plattform des Mittelturms retten zu können, wurde dort ein Personenrettungsschlauch installiert. Bei einer Verrauchung des Turms ist bisher eine Rettung über die gusseiserne Wendeltreppe nicht möglich gewesen. Der neue Schlauch garantiert nun einen Rettungsweg, über den die Gäste die Plattform im Brandfall schnell und sicher verlassen können.
Umfangen vom Schlauch aus feuerfestem Textil dreht sich der Rutschende mit einer Geschwindigkeit von maximal 2 Meter pro Sekunde in einer Spirale nach unten und landet in einer Auffangkapsel. Von dort gelangt er auf die Rettungsplattform auf dem Dach und wird vom Personal aus dem Haus begleitet.
Die erste Übung fand am 2. September statt: Schlosspersonal und Wachdienst wurden in die Bedienung des Schlauchs eingewiesen und rutschten selber einmal über den neuen Rettungsweg fast 20 Meter nach unten. Bei teilweise kräftigen Windböen allerdings ein besonderes Erlebnis. Es forderte bei allen Beteiligten Mut in den Schlauch zu steigen. Die Einweisung stieß nicht nur bei den Medien auf großes Interesse. Gäste auf der Aussichtsplattform verfolgten das Geschehen sehr genau und ließen sich vom Team des Schlosses alles in Detail erklären. Einige wollten sich sogar ins Abenteuer stürzen und den Schlauch sofort selber testen. Künftig wird die Einweisung regelmäßig wiederholt, um die Sicherheit der Gäste im Brandfall zu gewährleisten.
Hintergrund
Die Staatlichen Schlösser und Gärten Mecklenburg-Vorpommern haben 2011 bis 2014 eine neue Ausstellung im Jagdschloss Granitz eingerichtet. Im Rahmen des Bauprojekts wurden ein neues Brandschutzkonzept sowie ein Flucht- und Rettungswegekonzept für das Schloss notwendig. Verantwortlich für die denkmalgerechte Restaurierung sowie den sicheren Betrieb des Jagdschlosses ist der landeseigene Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern (BBL M-V). Dazu gehören sämtliche Liegenschaftsaufgaben, z. B. die Erstellung und Einhaltung des Brandschutzkonzepts.
Im Zuge der Arbeiten wurde der neue Personenrettungsschlauch als zweiter Rettungsweg vom Mittelturm des Schlosses realisiert. Dies war nötig, da Rettungsgeräte der Feuerwehr die Aussichtsplattform nicht erreichen. Eine Treppenanlage an der Außenwand des Turms war aus Gründen des Denkmalschutzes nicht möglich. Diese Herausforderung ist nun gemeistert.